Von Ralf Keuper

Was Fried­rich Wil­helm Raiff­ei­sen und Her­mann Schul­ze – Delitzsch für die Genos­sen­schafts­ban­ken, das ist Johann Chris­ti­an Eber­le für die Spar­kas­sen. Eber­le stamm­te wie Raiff­ei­sen und Schul­ze-Delitzsch aus dem länd­li­chen Raum. Gebo­ren wur­de er 1869 im pfäl­zi­schen Laumersheim.

Sei­ne größ­te und bis heu­te nach­wir­ken­de Tat ist die Ein­füh­rung des bar­geld­lo­sen Zah­lungs­ver­kehrs. Damit soll­te die Geld­ver­sor­gung der Wirt­schaft unab­hän­gi­ger vom Bar­geld werden.

Eber­le hat­te die Vor­tei­le eines spar­kas­sen­ei­ge­nen, geschlos­se­nen Zah­lungs­ver­kehrs­net­zes erkannt und die Grün­dung von Giro­zen­tra­len als zen­tra­le Ver­rech­nungs­stel­le in jedem Land Preu­ßens vor­ge­schla­gen. Auf Eber­les Initia­ti­ve hin kam es am 5. Okto­ber 1908 zur Grün­dung des Giro­ver­ban­des Säch­si­scher Gemein­den mit 151 Mit­glie­dern, der eigent­li­che Giro­ver­kehr begann am 2. Janu­ar 1909 mit der ers­ten deut­schen Giro­zen­tra­le, die in Dres­den den Giro­ver­kehr für 143 Giro­kas­sen auf­nahm. Dabei han­del­te sich nicht nur um den ers­ten Giro­ver­band deut­scher Spar­kas­sen über­haupt, son­dern die Auf­nah­me des Giro­ver­kehrs in Sach­sen war auch weg­wei­send für die Ent­wick­lung der Spar­kas­sen­or­ga­ni­sa­ti­on. In der Fol­ge grün­de­ten sich wei­te­re Giro­ver­bän­de, und am 26. Okto­ber 1916 schlos­sen sich 12 Giro­ver­bän­de zum „Deut­schen Zentral-Giroverba…