Von Ralf Keuper

Kann es sein, dass die Akzep­tanz mobi­ler Bezahl­ver­fah­ren durch neue, inno­va­ti­ve Anwen­dun­gen end­gül­tig den Durch­bruch schaf­fen und damit den Bezahl­vor­gang in gewis­ser Wei­se über­flüs­sig machen?

Eine Lösung, die die­sen Anspruch ein­lö­sen könn­te, scheint Google’s App Hands Free zu sein. In dem Bei­trag How Goog­le Is Inno­vat­ing To Gain An Edge In Mobi­le Pay­ments erfährt man dazu:

The Hands Free fea­ture will use Blue­tooth low ener­gy, WiFi and loca­ti­on ser­vices on the user’s pho­ne to detect if the user is near a par­ti­ci­pa­ting store. The cas­hier will con­firm the user’s iden­ti­ty by using the pic­tu­re added to the app and che­cking the user’s initials.

Das käme dem nahe, was auf die­sem Blog als Embedded Pay­ments dis­ku­tiert wur­de. Aber auch mit den anwen­der­freund­lichs­ten Appli­ka­tio­nen lässt sich das struk­tu­rel­le Pro­blem im Zah­lungs­ver­kehr nicht lösen, das dar­in besteht, dass die Über­wei­sun­gen und Trans­fers meh­re­re Tage in Anspruch neh­men kön­nen. Solan­ge also die Infra­struk­tur nicht moder­ni­siert wird, ist Real Time oder Near-Real Time ein Wunsch­ziel, wie zwei Bei­trä­ge auf tech­crunch in den letz­ten Tagen feststellen:

Nicht zu Unrecht wit­tern die Ban­ken hier ihre Chan­ce, wor­über Ven­tur­ebeat in Big U.S. banks to take on tech rivals with instant pay­ments berich­tet. Dem­nach arbei­ten die gro­ßen ame­ri­ka­ni­schen Ban­ken wie JPMor­gen Cha­se, Wells Far­go und ande­re an einem Sys­tem für Instant Pay­ments, cle­ar­X­ch­an­ge. Der Vor­teil der Ban­ken gegen­über Pay­Pal & Co:

While tech­no­lo­gy com­pa­nies like Pay­Pal Hol­dings and Face­book Inc alre­a­dy offer snaz­zy pay­ment apps that appeal to young con­su­mers, the ban­king indus­try has a cru­cial advan­ta­ge becau­se it con­trols how quick­ly money actual­ly moves bet­ween bank accounts. Indi­vi­du­als trans­fer­red some $200 bil­li­on to one ano­ther using mobi­le pho­nes and com­pu­ters last year, accor­ding to Jave­lin Stra­tegy & Research.

Micha­el Moe­ser von Jave­lin gibt jedoch zu beden­ken, dass das “Win­dow of oppor­tu­ni­ty” für die Ban­ken nur für kur­ze Zeit geöff­net ist. Die Kon­kur­renz schläft bekannt­lich nicht. Pay­Pal, Goog­le und Apple arbei­ten fie­ber­haft an der Ver­bes­se­rung ihres Ange­bots. Pay­Pal hat mit Ven­mo eine Ver­brei­tung erreicht, die für Ban­ken kri­tisch ist. Nicht viel anders ver­hält es sich mit Goog­le, Sam­sung, Apple und face­book, wenn­gleich die Ange­bo­te sich unterscheiden.

Soll­ten es Ven­mo & Co gelin­gen, Bezah­lun­gen in Echt­zeit zu ermög­li­chen, Ven­mo arbei­tet bereits mit Part­nern an einem Auto­ma­ted Clea­ring House, dann, so Moe­ser, sei ein wei­te­res Dif­fe­ren­zie­rungs­merk­mal der Ban­ken Geschichte.

Damit stellt sich die Fra­ge vom Anfang: Sind Zah­lun­gen, wie wir sie ken­nen, über­haupt noch nötig – auf­ge­wor­fen in Are pay­ments neces­sa­ry?. Dar­in wird die neue Aus­gangs­la­ge wie folgt geschildert:

When cars are self-dri­ving, is the­re any reason they should not be able to pay? Pay­ments could be pro­ces­sed auto­ma­ti­cal­ly based on usa­ge, and the car its­elf would keep track of all cos­ts rela­ted to pay-as-you dri­ve insu­rance, tolls, par­king and power consumption.

For years other tech com­pa­nies have been mar­sha­ling their resour­ces around the mobi­le pho­ne as a hub for pay­ments. Apple is aiming at mobi­le pay­ments through Apple Pay, as well as the patent fil­ing for pay­ments in iMes­sa­ge. Ama­zon is focu­sing on Pay with Ama­zon in both exis­tin­gand emer­ging mar­kets, all after scrap­ping its Ama­zon register.

Bei Esso in den USA kann man mitt­ler­wei­le zah­len, ohne das Auto ver­las­sen zu müs­sen.

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