Im Sili­con Val­ley, aber auch ande­ren­orts, wird der Mythos gepflegt, wonach das wag­nis­fi­nan­zier­te Unter­neh­mer­tum ein ver­all­ge­mein­ba­res Modell ist, das auf jedes Pro­blem ange­wandt wer­den kann. In Wirk­lich­keit, so u.a. Greg Satell, ist es ein Modell, das für die Ver­mark­tung aus­ge­reif­ter Tech­no­lo­gien für bestimm­te Märk­te ent­wi­ckelt wur­de. Da wir in eine neue Ära der Inno­va­ti­on ein­tre­ten, müss­ten wir neue Ansät­ze ent­wi­ckeln, um die Zukunft zu gestal­ten, so Satell.

Als Bei­spiel nennt Satell die Pro­ble­me, auf die eine Dok­to­ran­din in Stan­ford namens Eto­sha Cave und zwei Kol­le­gen wäh­rend ihrer unter­neh­me­ri­schen Rei­se stie­ßen. Ihr Labor hat­te neue Wege zur Umwand­lung von Koh­len­stoff­emis­sio­nen in nütz­li­che Pro­duk­te ent­deckt, und sie glaub­ten, dass die Tech­no­lo­gie ein enor­mes kom­mer­zi­el­les Poten­zi­al hatte.

Als sie ihre Idee den VCs in ihrer unmit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft in Palo Alto vor­stell­ten, stie­ßen sie auf Ableh­nung. Hät­ten sie eine Idee für eine Smart­phone-App gehabt, wären die Chan­cen bes­ser gewe­sen. Zu dem Zeit­punkt, im Jahr 2014, bestand im Sili­con Val­ley kein Inter­es­se an “har­ter Technologie”.

Das Pro­blem war bzw. ist, dass Risi­ko­ka­pi­tal­ge­ber in der Regel ein ech­tes Pro­dukt sehen wol­len. Alles, was sie hat­ten, waren eini­ge Che­mie­pa­pie­re, wis­sen­schaft­li­che Daten und eine Idee, die Welt zu ver­än­dern. Sie schätz­ten, dass sie 1 bis 3 Mil­lio­nen Dol­lar benö­ti­gen wür­den, um einen funk­tio­nie­ren­den Pro­to­typ zu ent­wi­ckeln – Geld, das sie nicht hat­ten und von dem sie nicht wu…