Von Ralf Keuper
Die Westfalenbank mit Sitz in Bochum war über Jahrzehnte Hausbank vieler bedeutender Unternehmen im Ruhrgebiet. Gegründet wurde die Bank im Jahr 1921 von mehreren Industrieunternehmen mit dem Ziel, die Abhängigkeit der heimischen Unternehmen von den Berliner Großbanken zu verringern – ein Plan, der lange Zeit aufging.
In ihren guten Jahren war die Westfalenbank die größte filiallose Bank im Bundesgebiet und überdies höchst profitabel, wie die ZEIT im Jahr 1958 bei der Bewertung der Bilanz für das Geschäftsjahr 1957 anerkennend feststellte:
Es besteht aber kein Zweifel, daß es sich bei der Westfalenbank um ein sehr ertragskräftiges Institut handelt, das wieder einmal eine sehr liquide Bilanz ausweist. Das Bochumer Haus ist die größte filiallose Bank im Bundesgebiet. Sie unterhält zu vielen großen Gesellschaften des Reviers ausgezeichnete Geschäftsbeziehungen, die sich vorwiegend auf die kurzfristige Finanzierung erstrecken dürften.
Schon in 1960er Jahren änderte sich das Bild. Mit der Kohlekrise begann auch der Stern der Westfalenbank zu sinken. Ins Gerade kam die Bank im Jahr 1972 im Zusammenhang mit dem IOS-Skandal.
Es folgten mehrere Eigentü…