Von Ralf Keuper
Die Verlagerung großer Teile des Bankgeschäfts in das Internet stellt die Geschäfts- und Organisationsmodelle der Banken vor große Herausforderungen. Eine Universalbank, die künftig alles aus einer Hand anbieten will, wie Spar, Kontokorrent, Zahlungsverkehr, Kredit und Wertpapier, muss in der Lage sein, die Kommunikations- und Medienkanäle, wie vormals die Filialen, zu kontrollieren. Das ist utopisch. Um als Bank auf den Smartphones und Tablet-PCs ihrer Kunden überhaupt noch sichtbar zu sein, sind die Banken auf Apple angewiesen – nicht umgekehrt. Die sozialen Netzwerke und Messaging-Dienste wie facebook und WeChat oder Suchmaschinen wie Google sind die erste Anlaufstelle der Kunden im Netz, wenn sie auf der Suche nach Angeboten oder Rat sind. Im Extremfall kann also der Informations- und Datenfluss an den Banken vorbei gelenkt werden, ohne dass die Kunden dies als Nachteil oder Mangel an Komfort empfinden würden.
Die Banken stehen daher vor der Frage, welche Services sie noch anbieten können. Insofern liegt der neue Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bankenverbandes, Andreas Krautscheid, mit seiner Einschätzung richtig:
Zwar werde es in zehn Jahren “mindestens so wie heute Bedarf an Dienstleistungen geben, die heute noch fast ausschließlich von Banken erbracht werden”. Die entscheidende Frage sei jedoch, wer dann welchen Bedarf abdecke, denn keine Bank werde künftig jeden Teil der Wertschöpfungskette alleine machen. “Die Bank muss für sich klären, welchen Teil sie in den nächsten Jahren selbst kontrollieren will – sonst werden es andere für die Bank tun.” (Neuer Banken-Chef Krautscheid sieht Branche im Umbruch).
Weiter:
Noch sind wir in einer Phase, in der die Bank selbst darüber entscheiden kann”, betonte Krautscheid. Aber nur noch “die nächsten vier, fünf Jahr…