Von Ralf Keuper

Die Bank of Eng­land hat sich in ihrem The future of finan­ce report aus­führ­lich mit der Bedeu­tung Digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten und der digi­ta­len Iden­ti­fi­zie­rung beschäftigt. 

Dabei kommt die Bank von Eng­land zu Ergeb­nis­sen, die auch für ande­re Län­der und Regio­nen wich­ti­ge Hin­wei­se liefern. 

Zu den Erfolgs­fak­to­ren digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten bzw. digi­ta­ler Identifizierungslösungen:

A suc­cessful digi­tal ID solu­ti­on needs cer­tain cha­rac­te­ristics. First, tho­se who use iden­ti­ty pro­vi­ders will need to trust their accu­ra­cy, relia­bi­li­ty and safe­ty. Second, digi­tal iden­ti­fi­ca­ti­on must meet lia­bi­li­ty requi­re­ments for finan­cial ser­vices and other firms who use the infor­ma­ti­on. And third, it should be embedded in a user-fri­end­ly inter­face for cus­to­mers that encou­ra­ges take-up and use.

Die erfolg­reichs­ten ID-Sys­te­me sei­en die­je­ni­gen, bei denen der Staat die Füh­rungs­rol­le übernimmt:

Deutsch­land bewegt sich hier eher im unte­ren Drit­tel. Es hapert an der Nut­zung und weni­ger an der rei­nen Tech­nik. Was das betrifft (Sicher­heit), befin­det sich Deutsch­land in der Spit­zen­grup­pe. Es fällt auf, dass, zumin­dest der Gra­fik nach, Frank­reich, Ita­li­en und Spa­ni­en noch schlech­ter als Deutsch­land da ste­hen. Über­ra­schend auch das gute Abschnei­den der Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­te. Dass Indi­en mit sei­ner Aad­haar-Lösung der Logik der Gra­fik bzw. von McK­in­sey nach die Spit­zen­po­si­ti­on besetzt, ist dage­gen nicht wei­ter verwunderlich. 

Die Bank von Eng­land hat auf die Her­aus­for­de­run­gen der Digi­ta­li­sie­rung mit der Wei­ter­ent­wick­lung des Real Time Gross Sett­le­ment sys­tems (RTGS) reagiert. Die­se Wei­ter­ent­wick­lung umfasst: 

  • Explo­ring “plug and play” func­tion­a­li­ty with dis­tri­bu­ted led­ger tech­no­lo­gy-based busi­ness models and syn­chro­ni­sa­ti­on with other pay­ment ledgers
  • Embra­cing glo­bal data stan­dards through the use of the Legal Enti­ty Iden­ti­fiers (LEIs) which uni­que­ly iden­ti­fy firms, and the ISO20022 pay­ments mes­sa­ging stan­dard, which stan­dar­di­ses tran­sac­tions infor­ma­ti­on; and
  • Enab­ling mem­bers to app­ly data ana­ly­tics to tran­sac­tion data through an Appli­ca­ti­on Pro­gramming Inter­face (API).

Die Bank von Eng­land sieht sich in der Ver­mitt­ler­rol­le, nicht in der des Systemlieferanten: 

It is not for the Bank to deli­ver a sys­tem of digi­tal iden­ti­fi­ca­ti­on. But given the fit with the Bank’s objec­ti­ves, it should make the case for the bene­fits. The Bank could share its view on advan­ta­ges and blocks, dra­wing on its uni­que van­ta­ge point at the cent­re of the UK finan­cial system. 

Ob die Maß­nah­men recht­zei­tig kom­men, oder ob Goog­le, Ama­zon, Apple, Face­book & Co. nicht auch hier schon Qua­si-Stan­dards geschaf­fen haben, muss sich noch zei­gen. Aller­dings hat die Bank von Eng­land die Bedeu­tung Digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten sowie gemein­sa­mer Stan­dards voll­auf erkannt und dürf­te damit zu den Vor­rei­tern zählen. 

Cross­post von Iden­ti­ty Eco­no­my