Von Ralf Keuper

Der Ein­zug des Com­pu­ters in den 1960er Jah­ren ist einer weit ver­brei­te­ten Auf­fas­sung nach der Start­punkt für den Wan­del der Ban­ken in Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men. Ver­schie­de­ne wis­sen­schaft­li­che Bei­trä­ge haben die­se Trans­for­ma­ti­on im Bank­we­sen the­ma­ti­siert. So Mar­tin Schmitt in The Code of Ban­king: Soft­ware as the Digi­ta­liza­ti­on of Ger­man Savings Banks. Ein wei­te­rer Autor ist der renom­mier­te Schwei­zer Wirt­schafts­his­to­ri­ker David Gugerli.

Zu sei­nen For­schungs­schwer­punk­ten gehört die Beschäf­ti­gung mit der Macht, wel­che von den Daten­bank­tech­no­lo­gien aus­ge­übt wird (Vgl. dazu: Die Welt als Daten­bank: Zur Rela­ti­on von Soft­ware­ent­wick­lung, Abfra­ge­tech­nik und Deu­tungs­au­to­no­mie). Die Ban­ken­bran­che hat in letz­ten Jahr­zehn­ten regen Gebrauch von der Daten­bank­tech­no­lo­gie gemacht. Hier lässt sich der Ein­fluss der Daten­bank­tech­no­lo­gien auf die Bran­chen­struk­tur wie auch auf die Ban­ken sel­ber beson­ders gut nach­voll­zie­hen. In Data Ban­king: C0mputing and Fle­xi­bi­li­ty in Swiss Banks 1960–90 zeigt Guger­li, wie die Ban­ken gezwun­gen waren, ihre Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren als Fol­ge der Com­pu­te­ri­sie­rung zu ver­än­dern. Schon damals zeich­ne­te sich ab, dass die Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gien eine struk­tur- und ver­hal­ten­s­prä­gen­de Wir­kung hat­ten. Die Unter­neh­men muss­ten sich der Infor­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie anpas­sen – nicht umge­kehrt. Eine Lek­ti­on, die vi…