Von Ralf Keuper

Im Herbst 1985 geriet das Spit­zen­in­sti­tut der Baye­ri­schen Raiff­ei­sen­or­ga­ni­sa­ti­on, die Baye­ri­sche Raiff­ei­sen Zen­tral­bank AG,  in eine bedroh­li­che Schief­la­ge, die ihr die Exis­tenz kos­ten soll­te. In nur drei Mona­ten ver­schwand die Bank vom Markt.

Zu Beginn der 1980er Jah­re hat­te die BRZ ihr Pri­vat­kun­den- und Kre­dit­ge­schäft erheb­lich aus­ge­wei­tet. Bei der Finan­zie­rung von Immo­bi­li­en (Bau­trä­ger) wur­den erheb­li­che Kre­dit­ri­si­ken in die Bücher genom­men. Trotz des gestie­ge­nen Kre­dit­vo­lu­mens unter­ließ man es weit­ge­hend, die orga­ni­sa­to­ri­schen Struk­tu­ren, wie im Risi­ko­ma­nage­ment, der neu­en Geschäfts­po­li­tik anzu­pas­sen. Der Kon­kurs eines Bau­trä­gers brach­te die Risi­ken ans Licht. Eine Kre­dit- Son­der­prü­fung der Ban­ken­auf­sicht ergab einen Wert­be­rich­ti­gungs­be­darf von 750 Mio. DM [1]Vgl. dazu: Die Baye­ri­sche Raiff­ei­sen-Zen­tral­bank dräng­te ins gro­ße Geschäft – und ver­spiel­te eine Drei­vier­tel-Mil­li­ar­de mit Bau­her­ren­mo­del­len. Als dann die Son­der­prü­fung der Treu­ar­beit AG nur wenig spä­ter einen noch höhe­ren Wert­be­rich­ti­gungs­be­darf ermit­tel­te, war der BVR gezwun­gen, rasch zu han­deln.  Unter Lei­tung der dama­li­gen DG Bank wur­de ein Sanie­rungs­pa­ket mit einem Volu­men von 1,5 Mrd. DM geschnürt. Mit Wir­kung zum 31. Dezem…

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