Getting your Trinity Audio player ready...
|
Der niederländische Elektronikkonzern Philips war einst der weltweit größte Hersteller von Bankcomputern, eine Tatsache, die vielen heute unbekannt ist. Hinter dem Erfolg stand eine Gruppe von Ingenieuren und Entwicklern in der schwedischen Niederlassung von Philips in Järfälla.
Philips Schweden, 1919 gegründet, begann zunächst mit dem Verkauf von Glühbirnen, expandierte aber schnell in verschiedene Märkte. Der Einstieg in den Bankcomputersektor erfolgte zufällig durch die Übernahme von Arenco Electronics im Jahr 1969. Philips Schweden wählte die Strategie, sich auf Bankcomputer zu spezialisieren und vermied so den direkten Wettbewerb mit Branchenriesen wie IBM. Die Philips-Computer erlangten schnell einen Ruf für hohe Betriebszuverlässigkeit, was für Banken entscheidend war. In den 1970er Jahren wurden schwedische Bankfilialen zu den am stärksten computerisierten weltweit, und Philips Data Systems wurde zum größten Lieferanten. Das Unternehmen sicherte sich Verträge mit fast allen schwedischen Banken und wurde zum größten Anbieter von Bankschaltercomputern in Europa.
Trotz dieses Erfolgs begann der Niedergang von Philips Data Systems in den frühen 1980er Jahren. Die Zentralisierung der Operationen durch die niederländische Zentrale, der Verkauf der Militärtechnologieabteilung und eine falsche Entscheidung bei einem Technologiewechsel trugen zum Abstieg bei. Verzögerungen in der Entwicklung neuer Modelle und teure Fertigung in den Niederlanden verunsicherten die Banken zunehmend[1]The Rise and Fall of Philips Data Systems[2]Kampen om bankdatorerna: Den okända historien om svenska Philips uppgång och fall
Unfähig, während des Technologiewandels wettbewerbsfähige Produkte anzubieten, verlor Philips Data Systems seinen Marktanteil bei Bankschaltercomputern. 1991 wurde das einst führende Kompetenzzentrum in Europa an Digital Equipment verkauft, was das Ende der Erfolgsgeschichte von Philips Data Systems Schweden markierte. Diese Geschichte verdeutlicht die Bedeutung von spezialisiertem Fachwissen, Marktverständnis und rechtzeitiger technologischer Anpassung in der sich schnell entwickelnden Computerindustrie.
Der deutsche Zweig von Philips Data Systems in Siegen-Eiserfeld war über Jahrzehnte einer der führenden Standorte der Datenverarbeitung in Europa[3]Als Siegen-Eiserfeld ein führender Standort der Datenverarbeitung in Europa war.
References