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Die Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Unternehmen des Finanzsektors zeigt Fortschritte, jedoch gibt es weiterhin signifikanten Verbesserungsbedarf. Trotz der intensiven Prüfungen der BaFin sind viele Unternehmen noch nicht ausreichend auf die Herausforderungen vorbereitet[1]Geldwäscheprävention: Erfahrungen aus Sonderprüfungen.
Aktuelle Herausforderungen
- Ressourcenintensität: Die Implementierung effektiver Maßnahmen zur Geldwäscheprävention erfordert erhebliche personelle, sachliche und finanzielle Ressourcen. Geldwäschebeauftragte müssen gut in Unternehmen integriert und von der Geschäftsleitung unterstützt werden.
- Kultur und Unterstützung: Die “Tone from the Top”-Philosophie ist entscheidend. Wenn Führungskräfte Warnungen von Geldwäschebeauftragten ignorieren, wird dies als Zeichen gewertet, dass die Prävention nicht ernst genommen wird.
Überwachungshandlungen: Die Überwachungsmaßnahmen sind oft unzureichend dokumentiert und berücksichtigen nicht alle relevanten Risiken. Die BaFin hat festgestellt, dass viele Unternehmen ihre Kontrollpläne nicht regelmäßig aktualisieren.
Mängel in der Risikoanalyse
- Unvollständige Bestandsaufnahme: Eine umfassende Risikoanalyse ist unerlässlich. Viele Unternehmen haben keine vollständigen Informationen über ihre Kunden- und Produktstruktur, was die Risikobewertung beeinträchtigt.
- Vermischung von Risiken: Risiken aus Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung werden häufig nicht differenziert betrachtet. Dies führt zu einer ungenauen Analyse und unzureichenden Maßnahmen.
Monitoring und Dokumentation
- Individuelle Anpassung der Systeme: Die Monitoring-Systeme müssen spezifisch auf die Risiken des jeweiligen Unternehmens ausgerichtet sein. Oft fehlt es an einer gründlichen Parametrisierung und Validierung der Systeme.
- Aufzeichnungen und Aufbewahrung: Es wurden häufig Mängel bei der Dokumentation von Legitimationsdokumenten festgestellt. Die gesetzlichen Anforderungen an die Aufzeichnung und Aufbewahrung von Daten werden nicht immer erfüllt.
Fazit
Die BaFin hebt hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen Aufsicht und Unternehmen unerlässlich ist, um die Geldwäscheprävention zu verbessern. Eine umfassende Risikoanalyse, klare Differenzierung der Risiken und eine engagierte Unterstützung durch die Geschäftsleitung sind entscheidend für den Erfolg der Maßnahmen.
References