Von Ralf Keuper
In zwei lesenswerten Beiträgen widmete sich Boris Janek dieser Tage dem Thema Banken und die “collaborative Economy”. Darin fordert er u.a. Banking als Plattform zu verstehen.
Das wiederum hat ein verändertes Rollenverständnis für die Banken zur Folge: Nicht mehr Hüter des Geldes (Vgl. dazu. New Banking: Die Mondragon-Bank), sondern Organisator zu sein. Gerade für Genossenschaftsbanken eine naheliegende Konstellation, sind sie doch von ihrem Grundverständnis her auf die Hilfe zur Selbsthilfe ausgelegt. Die enge Verbundenheit mit der Region sorgt dafür, dass der Kontakt mit dem “real existierenden” Kunden nicht verlorengeht.
Auf den ersten Blick keine schlechten Voraussetzungen, um dem Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft, der in Richtung Kooperation, Teilen und stärkere Gemeinwohlorientierung zeigt, erfolgreich zu begegnen.
Die Frage, die sich nicht nur den Genossenchaftsbanken stellt, ist jedoch, ob sie von ihrer Organisation und ihrem derzeitigen Selbstverständnis willens und in der Lage sind, den Schritt zur “Collaborative Economy” zu vollziehen. Nach wie vor sind die Banken hierarchisch organisiert, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien darauf ausgerichtet, die Kunden mit Angeboten aus ihrem eigenen Haus langfristig an sich zu binden und von Mitbewerbern abzuschirmen. Das ist zunächst einmal nicht verwerflich, nur widerspricht es dem zentralen Gedanken der Collaborative Economy, zumindest im Sinne von Jay Draegon und Jeremiah Owyjang, zwei Vordenkern aus dem Bereich.
So hat Jay Draegon Zweifel gegenüber den herkömm…