Von Ralf Keuper
Von der Bereitstellung von Bankdienstleistungen über unterschiedliche Kommunikationskanäle (Filiale, Online Banking, Smarthpones, Tablet PCs) sind in besonderer Weise die Kernbankensysteme als “Rückgrat der Bankinformatik” betroffen. Eine Mindestanforderung ist inzwischen die Verarbeitung und Anzeige der Transaktionen in Echtzeit. Doch damit nicht genug. Um der technologischen Entwicklung, genannt sei nur das Thema Mobile Payments, und dem veränderten Kundenverhalten, d.h. zu jeder Zeit von jedem Ort Kontodaten abrufen und Transaktionen durchführen zu können, Schritt zu halten, sind weitere Anforderungen zu erfüllen, die sich auf das Akronoym SMAC (Social Media, Mobile, Analytics, Cloud Technology) reduzieren lassen – so jedenfalls John Ginovsky in seinem Beitrag Social media, mobile, analytics, cloud tech the new core”. Ähnlich argumentiert KPMG in seinem branchenübergreifenden Paper The SMAC Code. Embracing new technologies for future business.
Demzufolge hat der “Neue Kern” der Kundenkommunikation über die sozialen Netzwerke ebenso Rechnung zu tragen, wie der örtlichen Ungebundenheit bei der Abwicklung der Bankgeschäfte. Um die richtigen Leistungen zum passenden Zeitpunkt den dafür infrage kommenden Kunden anbieten zu können, benötigen die Kernbankensysteme entsprechende analytische Komponenten, die obendrein kontextbasiert arbeiten. Der Einsatz von Cloud-Technologien sorgt dafür, dass die Bank technologisch auf dem neuesten Stand bleibt und die nicht-funktionalen Anforderungen auch bei einem wachsendem Transaktionsvolumen abdecken kann.
Die Frage ist, ob ein Kernbankensystem in der Lage ist bzw. sein muss, die genannten Anforderungen voll umfänglich abbilden zu können.
Eher schon sollte ein Kernbankensystem imstande sein, die erforderlichen Komponenten ohne allzu großen Aufwand anbinden zu können. Dafür sind m.E. offene Schnittstellen und eine offene Lösungsarchitektur unabdingbar. Mit der Verbreitung sog “Wearables” und digitaler bzw. virtue…