Von Ralf Keuper

Den Geld­häu­sern scheint die Lust am Invest­ment­ban­king zu ver­ge­hen. Fol­ge davon ist ein breit­flä­chi­ger Rück­zug. Die Mel­dun­gen von Finanz­in­sti­tu­ten, die ihre Invest­ment­ban­king-Abtei­lung dras­tisch zurück­fah­ren, über­schla­gen sich bei­na­he. Vor allem in Groß­bri­tan­ni­en, dem Hei­mat­land des Invest­ment­ban­king, zie­hen die Ban­ken die Reiß­lei­ne. Das Modell der Uni­ver­sal­bank, wel­che die gan­ze Band­brei­te von Finanz­dienst­leis­tun­gen welt­weit anbie­tet, scheint über­holt. Der Eco­no­mist führt in The giants of glo­bal finan­ce are in trou­ble meh­re­re Grün­de an. Nicht nur die schär­fe­re Regu­lie­rung macht das Geschäfts­mo­dell einer Uni­ver­sal­bank zuneh­mend unat­trak­tiv. Hin­zu kom­men weitere:

  • First, the­se giant firms pro­ved hard to mana­ge. Their sub­si­dia­ries strug­g­led to build com­mon IT sys­tems, let alo­ne estab­lish a com­mon culture.
  • Second, com­pe­ti­ti­on pro­ved to be fier­cer than expec­ted. The ban­king bubble in the 2000s led second-rate firms such as Bar­clays, Socié­té Géné­ra­le, ABN Amro and Roy­al Bank of Scot­land (RBS) to expand glo­bal­ly, ero­ding mar­gins … The glo­bal giants also lost mar­ket share in Asia to so-cal­led “super-regio­nal” banks, such as ANZ of Aus­tra­lia and DBS of Singapore

Wei­te­rer Wett­be­werbs­druck kommt durch die sog. Non-Banks, wie Ant Finan­cials, Ten­cent und Pay­Pal, die ihre Akti­vi­tä­ten im Ban­king ste­tig ausbauen.

Eini­ge Beob­ach­ter sehen in dem Rück­zug der gro­ßen Ban­ken aus dem Invest­ment­ban­king eine Chan­ce für die Häu­ser, die wei­ter­hin dar­an fest­hal­ten, allen vor­an die Deut­sche Bank. In der NZZ ist der Rat zu lesen, die ver­blie­be­nen Invest­ment­ban­ken soll­ten kei­ne zu tie­fen Ein­schnitt vor­neh­men, der Mut kön­ne sich auszahlen.

Nun ja. Wie die Finanz­kri­se gezeigt hat,  hat es den Ban­ken an Mut wahr­lich nicht gefehlt.

Nach wie vor gilt nach Peter L. Bern­stein die Grund­re­gel der Investmenttheorie:

Man kann kei­ne gro­ßen Gewin­ne erwar­ten, ohne das Risi­ko gro­ßer Ver­lus­te einzugehen.

Wenn eine Bank bereit und in der Lage ist, mög­li­che Ver­lus­te sel­ber zu tra­gen, ist dage­gen aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht zunächst nichts einzuwenden …

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