Von Ralf Keuper
Das ist ein Ereignis mit Signalwirkung: Der legendäre Investor Warren Buffett steigt über sein Unternehmen Berkshire Hathaway bei One97 Communications, dem Mutterkonzern des indischen Anbieters mobiler Zahlungsdienstleistungen, Paytm, ein. Das wird u.a. in Warren Buffett is investing in Paytm, his first Indian company, Buffett kauft Anteil an Firma hinter indischer Paytm: Kreise sowie auf dem Paytm-Blog berichtet.
In Lauf der letzten Jahre hat Paytm seinen Aktionsradius sukzessive in Richtung Banking ausgedehnt, worüber auf diesem Blog mehrfach berichtet wurde:
- Paytm steigt ins Bankgeschäft ein
- Paytm nimmt Kurs auf das klassische Bankgeschäft
- Paytm – der neue FinTech – Superstar?
- Fintech-Revolution in Indien
Großaktionär von Paytm ist übrigens Alibaba, dessen Großaktionär wiederum SoftBank aus Japan ist. Vor wenigen Monaten gaben SoftBank und Paytm den Start eines Payment-Dienstes bekannt (Vgl. dazu: SoftBank und Paytm starten Mobile-Payment Dienst in Japan). Zusammen mit SoftBank hatte sich Alibaba zuvor mit einem dreistelligen Millionenbetrag an dem E‑Commerce-Geschäftszweig von Paytm beteiligt (Vgl. dazu: Alibaba und SoftBank investieren 445 Mio. Dollar in das E‑Commerce Business des Online-Payment Dienstes Paytm). SoftBank ist über seinen Investment-Art SBI Group übrigens auch bei der solarisBank engagiert (Vgl. dazu: Expansion nach Asien – Solarisbank erhält 26 Millionen).
Buffet ist über Berkshire Hathaway u.a. an Wells Fargo und Goldman Sachs beteiligt. Mit der indirekten Beteiligung an Paytm wagt Buffet nun den Schritt in Richtung digitale Ökosysteme. Dorthin dürften sich in den nächsten Jahren, nicht nur in Indien, weite Teile des Banking verlagern.
In Sachen Datenschutz haben indische Apps wie Paytm allerdings noch etwas Nachholbedarf, wie in Indische Apps haben große Datenschutzprobleme zu erfahren ist.
Weitere Informationen / Update
Buffetts Fintech-Flop: Paytm mit über 50 Prozent Verlust