… Die aktu­el­len Pro­ble­me des deut­schen Ban­ken­sek­tors, die im Zusam­men­hang mit der Abschaf­fung von Gewähr­trä­ger­haf­tung und der Modi­fi­ka­ti­on der Anstalts­last ste­hen, wer­den bis­lang kaum in der wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur dis­ku­tiert. Viel­mehr lie­gen deren ana­ly­ti­sche Schwer­punk­te vor allem in zwei Berei­chen: Ers­tens unter­su­chen vie­le Stu­di­en die Bedeu­tung des deut­schen Uni­ver­sal­ban­ken­sys­tems im Zusam­men­hang mit der Unter­neh­mens­fi­nan­zie­rung (Edwards/​Fischer 1994; Elsas/​Krahnen 2003); die­se Arbei­ten haben viel­fach einen his­to­ri­schen Fokus oder gehen von einem inter­na­tio­na­len Ver­gleich aus. Zwei­tens wird die Leis­tungs­fä­hig­keit des deut­schen Finanz­sys­tems vor dem Hin­ter­grund des star­ken Gewichts von Ban­ken und der rela­tiv gerin­gen Bedeu­tung markt­ba­sier­ter Ele­men­te dis­ku­tiert. In die­sen inter­na­tio­nal ver­glei­chen­den Arbei­ten wer­den vor allem drei Kri­te­ri­en betont, um die Leis­tungs­fä­hig­keit eines Finanz­sys­tems zu erfas­sen: Sta­bi­li­tät, Effi­zi­enz und gesamt­wirt­schaft­li­ches Wachstum. …

Die vor­lie­gen­de Stu­die ver­sucht, die aktu­ell noch bestehen­de ana­ly­ti­sche Lücke in Bezug auf die Kon­se­quen­zen der Modi­fi­ka­ti­on der “Spiel­re­geln“ des öffent­lich-recht­li­chen Ban­ken­sek­tors zu schlie­ßen. Die­ser Zusam­men­hang scheint sich vor allem aus zwei Per­spek­ti­ven sinn­voll ana­ly­sie­ren zu las­sen. Zum einen ermög­licht eine insti­tu­tio­nen­öko­no­mi­sche Ana­ly­se das Her­aus­ar­bei­ten der Spiel­re­geln, unter denen die Finanz­in­ter­me­diä­re agie­ren. Zum ande­ren lie­fert die tra­di­tio­nel­le Finanz­markt­ana­ly­se Anhalts­punk­te zur Beur­tei­lung des deut­schen Finanz­sys­tems. In der Ver­bin­dung die­ser bei­den Argu­men­ta­ti­ons­strän­ge liegt die ana­ly­ti­sche Beson­der­heit der vor­lie­gen­den Stu­die. Den ent­schei­den­den Ansatz­punkt dazu stel­len die Trans­ak­ti­ons­kos­ten dar. Die Insti­tu­tio­nen­öko­no­mik the­ma­ti­siert die Bedeu­tung von Trans­ak­ti­ons­kos­ten im Zusam­men­hang mit den Spiel­re­geln (Regu­lie­rung). In der Finanz­markt­theo­rie wer­den Trans­ak­ti­ons­kos­ten in Zusam­men­hang mit asym­me­tri­scher Infor­ma­ti­on diskutiert. …

Quel­le /​ Link: Unter­su­chung der Grund­la­gen und Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ven des Ban­ken­sek­tors in Deutsch­land (Drei­säu­len­sys­tem)