Von Ralf Keuper

Ohne den Ein­satz der Tech­nik wäre das moder­ne Bank­we­sen, wie es in der zwei­ten Hälf­te des 19. Jahr­hun­derts sei­nen Anfang nahm, undenk­bar. Heu­te durch­ringt die Tech­nik nahe­zu alle Lebens­be­rei­che; häu­fig unter dem Schlag­wort “Digi­ta­li­sie­rung” zusam­men­ge­fasst. Die Ent­wick­lung der Ban­ken hin zu Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men und Soft­ware­häu­sern lässt sich beson­ders gut an der Geschich­te der Com­merz­bank able­sen, wie sie in dem Buch Tech­nik in der Com­merz­bank von 1870 bis heu­te beschrie­ben wird.

Die ers­ten gro­ßen tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen mit Aus­wir­kun­gen auf das Ban­king waren neue Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­fah­ren und Medi­en wie Eisen­bahn, Post­kar­te, Brief­mar­ke und Tele­gra­fie, wodurch die Abstim­mung der Ban­ken unter­ein­an­der und damit die Trans­ak­ti­ons­ab­wick­lung deut­lich beschleu­nigt wer­den konn­ten. Ein wei­te­rer Schub setz­te mit der Ver­brei­tung moder­ner Büro­ma­schi­nen (Addi­ti­ons­ma­schi­nen, Schreib­ma­schi­nen, Rechen­ma­schi­nen) ein. Mit der Ein­füh­rung des Hol­le­rith­ver­fah­rens und der Lock­kar­ten­tech­nik begann die moder­ne Daten­ver­ar­bei­tung ihre Schat­ten vorauszuwerfen.

Wie vie­le ande­re Ban­ken auch, über­nahm die Com­merz­bank die gän­gi­gen Ver­fah­ren und Gerä­te, die zum Zweck der beschleu­nig­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on und ratio­nel­len Buch­hal­tung nötig waren. Das geschah vor allem auch durch die Über­nah­me klei­ne­rer Ban­ken, wie des Bank­hau­ses J. Drey­fus & Co. in Frank­furt, das berei…