Von Ralf Keuper

Wenn­gleich der Fir­men­na­me es nahe legt, han­delt es sich bei Soft­Bank nicht um eine Bank – zumin­dest nicht im eigent­li­chen Sin­ne. Das Unter­neh­men mit laut Wiki­pe­dia ca. 63.000 Mit­ar­bei­tern und einem Umsatz von umge­rech­net 23,7 Mrd. Euro ist weit mehr als “nur” ein Telekommunikationskonzern.

Soft­Bank ist dane­ben noch in den Berei­chen Medi­en, E‑Commerce und Ban­king tätig. In den letz­ten Jah­ren hat­te das Unter­neh­men eine glück­li­che Hand bei der Wahl von Inves­ti­ti­ons­ob­jek­ten bzw. Betei­li­gun­gen. Der größ­te Coup dürf­te die Betei­li­gung an Ali­baba gewe­sen sein. Soft­bank hält ein Drit­tel der Aktien.

Beson­ders aktiv ist das Unter­neh­men im Bereich Start­ups, mit dem regio­na­len Schwer­punkt Ost­asi­en, vor allem aber Indien:

Vor eini­gen Mona­ten hiel­ten Ali­baba und Soft­Bank gemein­sam um die Hand des indi­schen Pay­ments-Anbie­ters, Pay­tm, an. Die Umwor­be­ne ent­schied sich für Ali­baba. Ali­baba ver­si­cher­te, kein Riva­le von Soft­Bank in Indi­en sein zu wol­len.

Irgend­wie bleibt es ja in der Familie.

Aber auch bei Soft­Bank gelingt nicht alles, wie in den USA.

In die Schlag­zei­len geriet Soft­Bank heu­te mit der Mel­dung, dass der ehe­ma­li­ge Goog­le-Top-Mana­ger Nikesh Aro­ra Nach­fol­ger von Fir­men­grün­der Masay­o­shi Son wer­den soll.

Zum neu­en (mitt­ler­wei­le geschass­ten) Chef heisst es auf Japanmarkt.de:

Als Inves­ti­ti­ons-Chef für Soft­bank hat­te der 47-jäh­ri­ge zuletzt in die indi­schen Start­ups Snap­de­al, Ola Cabs und Housing.com inves­tiert. Ins­ge­samt sol­len 10 Mil­li­ar­den Dol­lar in den Online-Ein­zel­han­del in Indi­en flie­ßen, der bis­her weit­ge­hend brach liegt.
Gegen­über der Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters erklär­te Aro­ra, er habe sich 45 Fir­men in Indi­en ange­se­hen, aber nur drei für eine Kapi­tal­an­la­ge aus­ge­wählt. Soft­bank hat­te in der Ver­gan­gen­heit bei frü­hen Inves­ti­tio­nen in jun­ge Fir­men eine glück­li­che Hand bewie­sen. So besitzt man heu­te rund ein Drit­tel des welt­größ­ten Online-Retail­ers Ali­baba Group.

Nicht die schlech­tes­ten Vor­aus­set­zun­gen, um auch im Ban­king eine wich­ti­ge Rol­le spie­len zu können.

Jeden­falls soll­te man Soft­Bank in Ban­ken­krei­sen, aber auch anders­wo, im Auge behalten.

Nicht ganz so opti­mis­tisch in der Ein­schät­zung der Unter­neh­mens­stra­te­gie von Soft­Bank ist it-times in Soft­Bank: Wei­chen für die Zukunft zum Glo­bal Play­er wirk­lich gestellt?

Wei­te­re Informationen:

Soft­bank plant welt­größ­ten Tech-Fonds – mit 100 Milliarden

Soft­bank-Kron­prinz Aro­ra geht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert