Von Ralf Keuper
Wenngleich der Firmenname es nahe legt, handelt es sich bei SoftBank nicht um eine Bank – zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Das Unternehmen mit laut Wikipedia ca. 63.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von umgerechnet 23,7 Mrd. Euro ist weit mehr als “nur” ein Telekommunikationskonzern.
SoftBank ist daneben noch in den Bereichen Medien, E‑Commerce und Banking tätig. In den letzten Jahren hatte das Unternehmen eine glückliche Hand bei der Wahl von Investitionsobjekten bzw. Beteiligungen. Der größte Coup dürfte die Beteiligung an Alibaba gewesen sein. Softbank hält ein Drittel der Aktien.
Besonders aktiv ist das Unternehmen im Bereich Startups, mit dem regionalen Schwerpunkt Ostasien, vor allem aber Indien:
- SoftBank Invests More Than $800 Million in India Internet Firms
- SoftBank Leads $90M Round For India’s Housing.com To Continue Its Asian Spending Spree
- Softbank’s Nao droid: Emotion-reading robots replace cashiers at Japan’s largest bank
- Softbank investiert mit Akamai in Saguna Networks
- SoftBank Emerges As The Biggest Challenger To Uber
- SoftBank Will Help IBM’s Watson Learn Japanese
- SoftBank and Sequoia invest $100 million in Indonesian e‑commerce startup Tokopedia
- SoftBank investiert in indische Internetunternehmen
- Softbank übernimmt Streaming-Plattform DramaFever
- SoftBank Continues E‑commerce Kick As Bigcommerce Raises $50 Mill
Vor einigen Monaten hielten Alibaba und SoftBank gemeinsam um die Hand des indischen Payments-Anbieters, Paytm, an. Die Umworbene entschied sich für Alibaba. Alibaba versicherte, kein Rivale von SoftBank in Indien sein zu wollen.
Irgendwie bleibt es ja in der Familie.
Aber auch bei SoftBank gelingt nicht alles, wie in den USA.
In die Schlagzeilen geriet SoftBank heute mit der Meldung, dass der ehemalige Google-Top-Manager Nikesh Arora Nachfolger von Firmengründer Masayoshi Son werden soll.
Zum neuen (mittlerweile geschassten) Chef heisst es auf Japanmarkt.de:
Als Investitions-Chef für Softbank hatte der 47-jährige zuletzt in die indischen Startups Snapdeal, Ola Cabs und Housing.com investiert. Insgesamt sollen 10 Milliarden Dollar in den Online-Einzelhandel in Indien fließen, der bisher weitgehend brach liegt.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Arora, er habe sich 45 Firmen in Indien angesehen, aber nur drei für eine Kapitalanlage ausgewählt. Softbank hatte in der Vergangenheit bei frühen Investitionen in junge Firmen eine glückliche Hand bewiesen. So besitzt man heute rund ein Drittel des weltgrößten Online-Retailers Alibaba Group.
Nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um auch im Banking eine wichtige Rolle spielen zu können.
Jedenfalls sollte man SoftBank in Bankenkreisen, aber auch anderswo, im Auge behalten.
Nicht ganz so optimistisch in der Einschätzung der Unternehmensstrategie von SoftBank ist it-times in SoftBank: Weichen für die Zukunft zum Global Player wirklich gestellt?
Weitere Informationen:
Softbank plant weltgrößten Tech-Fonds – mit 100 Milliarden
Softbank-Kronprinz Arora geht