Von Ralf Keuper

In den 1990er Jah­ren war das Lean Manage­ment in den Unter­neh­men und der Wirt­schafts­pres­se sehr ange­sagt. Der Erfolg der japa­ni­schen Auto­her­stel­ler, wie von Toyo­ta, auf den Welt­märk­ten wur­de in ers­ter Linie auf die Ver­mei­dung jeg­li­cher Form von Ver­schwen­dung zurück­ge­führt[1]“Die zwei­te Revo­lu­ti­on in der Auto­in­dus­trie” von James P. Wormack, Dani­el T. Jones und Dani­el Roos. Die per­ma­nen­te Ver­bes­se­rung der Abläu­fe war das obers­te Ziel. Die Fabri­ken soll­ten mög­lichst schlank orga­ni­siert sein. Ange­sichts des Trends zum Out­sour­cing und Reen­gi­nee­ring kann man durch­aus von einem “Erfolg” des Lean Manage­ment spre­chen. Wie die aktu­el­le Kri­se am Bei­spiel der Gesund­heits­ver­sor­gung jedoch zeigt, ist ein gewis­ses Maß an Red­un­danz, d.h. ein Vor­hal­ten ver­meint­lich über­flüs­si­ger und damit unwirt­schaft­li­cher “Res­sour­cen” (slack resour­ces), nötig, um die wich­tigs­ten Abläu­fe gewähr­leis­ten zu können.

Die Phi­lo­so­phie der schlan­ken Denke

Trotz der genann­ten Ein­schrän­kun­gen lohnt es sich, eini­ge der Grund­prin­zi­pi­en des “Schlan­ken Den­kens” näher in den Blick zu neh­men. Inge­samt han­delt es sich um 5 Leitgedanken:

Die 5 Leit­ge­dan­ken von Lean Management
  1. Pro­ak­ti­ves Den­ken. Künf­ti­ge Hand­lun­gen wer­den vor­aus­schau­end initia­tiv durch­dacht und gestaltet
  2. Sen­si­ti­ves Den­ken. Mit allen ver­füg­ba­ren Sen­so­ren die Umwelt erfas­sen und anpas­sungs­be­reit dar­auf reagieren
  3. Ganz­heit­li­ches Den­ken. Die Wir­kung auf das Gan­ze beden­ken und Mut zur Kom­ple­xi­tät beweisen.
  4. Poten­zi­al­den­ken: Alle ver­füg­ba­ren Res­sour­cen erschlie­ßen und nutzen.
  5. Öko­no­mi­sches Den­ken: Ver­mei­dung jeder Ver­schwen­dung, spar­sam wirtschaften

Im wei­te­ren Ver­lauf kon­zen­trie­ren wir uns auf die Punk­te 2. und 3.

Sen­si­ti­ves Denken 

Sen­si­ti…