Von Ralf Keuper
In Australien ist Jost Stollmann, der einigen noch aus der Zeit des Bundestagswahlkampfs 1998, als Mitglied des sog. Schattenkabinetts von Gerhard Schröder, bekannt sein dürfte, als CEO von Tyro dabei, ein Stück australische Bankgeschichte zu schreiben. Wie es in Tyro and Xero to offer small business banking services heisst, will Tyro schon bald Darlehen für kleine und mittelständische Betriebe anbieten. Ermöglicht wird dieser Schritt auch dadurch, dass Tyro bereits im vergangenen Jahr – als erstes Technologieunternehmen des Landes – von der australischen Bankaufsicht die Banklizenz erhalten hat. Tyro benutzt u.a. das Eftos Payment Network. Daneben hat Tyro noch einen Fintech-Hub ins Leben gerufen.
Der australische Banking-Markt ist hart umkämpft. Nach einer Analyse der Macquarie Bank könnten in den nächsten Jahren bis zu 30 Prozent der Erträge der australischen Banken als Folge der zunehmenden Digitalisierung verloren gehen – auch an Newcomer. Jedenfalls ist die australische Fintech-Szene nicht zu unterschätzen. Sie darf m.E. zu den dynamischsten weltweit gezählt werden. Einer der Direktoren von Tyro ist übrigens Mike Cannon-Brookes, Mitgründer von Atlassian.
Auch sonst lassen sich aus den Höhen und Tiefen des australischen Banking Lehren für andere Regionen ziehen.
Insofern könnte der Schritt von Stollmann mit Tyro sowie der von Xero mit ihrer Kooperation mit Barclays durchaus Signalwirkung haben.
Weitere Informationen:
Major Australian fintech Tyro just hired the UBank founder as its CEO