Von Ralf Keuper

Wenn die Medi­en eine Bank von “Rekord zu Rekord” eilen sehen, ist eine gesun­de Skep­sis immer ange­bracht. Das betrifft auch den Lieb­ling der Zunft, die ING, vor­mals ING DiBa. Die letz­ten Zah­len der Bank wur­den in eini­gen Wirt­schafts­re­dak­tio­nen eupho­risch auf­ge­nom­men und kom­men­tiert – auf­fal­lend häu­fig fie­len in den Über­schrif­ten und Tex­ten die Wor­te “Rekord­kurs und “Erfolgs­kurs”.

Die Mel­dun­gen von dpa und Reu­ters und die Pres­se­mit­tei­lung der Bank wur­den ent­we­der über­nom­men oder etwas abgeändert.

Zu den weni­gen Bei­trä­gen, die sich vom all­ge­mei­nen Trend abhe­ben, zählt Die „Bank des Vol­kes“ erliegt dem Reiz des Groß­ka­pi­tals. Der Bei­trag erschien vor einem Jahr.

Die Zufrie­den­heit der Kun­den und Mit­ar­bei­ter mit der Bank hat in letz­ter Zeit anschei­nend nachgelassen:

https://de.trustpilot.com/review/www.ing-diba.de

https://www.kritische-anleger.de/ing/erfahrungen/

https://www.kununu.com/de/ing-de/kommentare

Den­noch müs­sen wir den Berich­ten in gewis­ser Wei­se dank­bar sein. Denn, wie schreibt Ken Fisher:

Die Medi­en erwei­sen uns allen damit jedoch einen immensen Dienst. Sie zei­gen uns, wie die Stim­mung ist! Wie wir .. gese­hen haben, spie­gelt das auf Über­trei­bun­gen aus­ge­rich­te­te Grup­pen­den­ken der Medi­en die Mas­se wider und beein­flusst sie. Dadurch wird es zu einer groß­ar­ti­gen Mög­lich­keit, ver­brei­te­te Über­zeu­gun­gen, fal­sche Ängs­te und Stim­mungs­wech­sel zu erken­nen. Wenn die Medi­en etwas tot­sa­gen, etwas gut- oder schlecht­re­den, dann haben die Märk­te es wahr­schein­lich schon ein­ge­preist. Und das kann man aus­nut­zen ( in: “Kas­se statt Mas­se. Wie Sie mit einem kon­trä­ren Invest­ment­an­satz Geld ver­die­nen” von Ken Fisher).

Ein Trend, den die Wirt­schafts­jour­na­lis­ten erkannt haben, ist bereits kei­ner mehr (Kon­tra­in­di­ka­ti­on). Oder anders: Es winkt der Halo-Effekt.

Wei­te­re Informationen:

Digi­tal­bank wird analog

ING Diba: 366 Leut­chen sor­gen für 41% des Gewinns