Von Ralf Keuper

In Schwe­den und den USA macht die imma­te­ri­el­le Wert­schöp­fung bereits mehr als 50 Pro­zent des Brut­to­in­lands­pro­dukts aus. Der Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Micha­el See­mann fol­gert dar­aus, dass mate­ri­el­le Wer­te für den neu­en Kapi­ta­lis­mus nur noch eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spie­len. An die Stel­le von Maschi­nen und lang­le­bi­gen Inves­ti­ti­ons­gü­tern sind digi­ta­le Güter, wie Lizen­zen, Mar­ken, Soft­ware, Paten­te und Daten­ban­ken, getre­ten (Vgl. dazu: Digi­ta­ler Kapi­ta­lis­mus, Wer es knapp macht, ver­dient mehr). Der Han­del mit Digi­ta­len Gütern bzw. Infor­ma­ti­ons­gü­tern wird die Wirt­schaft in den nächs­ten Jah­ren noch deut­li­cher prä­gen als jetzt schon. Für das Ban­king hat das weit­rei­chen­de Kon­se­quen­zen, die deut­lich über das bis­he­ri­ge Ver­ständ­nis der “Digi­ta­li­sie­rung” sowie For­de­run­gen, Ban­ken müss­ten sich in Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men und Platt­for­men wan­deln, hin­aus gehen.

Öko­no­mie der Infor­ma­ti­on: Digi­ta­le Güter und der Medi­en­wan­del als Treiber 

Über die öko­no­mi­sche Bedeu­tung von Infor­ma­tio­nen ist in der Ver­gan­gen­heit viel geforscht und geschrie­ben wor­den. Gemein­sa­mer Nen­ner ist, dass die Digi­ta­len Güter und Infor­ma­ti­ons­gü­ter den Markt domi­nie­ren werden.

Digi­ta­le Güter sind imma­te­ri­ell und bestehen aus digi­ta­len Daten. Infor­ma­ti­ons­gü­ter sind digi­ta­le Güter, die an ein Trä­ger­me­di­um gebun­den sind. Schon heu­te gibt es gro­ße Antei­le an digi­ta­len oder digi­ta­li­sier­ba­ren Gütern – quer durch alle Bran­chen und im ste­ti­gen Wachs­tum (in: Von der krea­ti­ven Zer­stö­rung: Wie digi­ta­le Güter den Markt auf­mi­schen, Jax).

Infor­ma­tio­nen sind auf Trä­ger, auf Medi­en ange­wie­sen. Für einen sehr lan­gen Zeit­raum wur­den Infor­ma­tio­nen in den meis­ten Fäl­len über Papier trans­por­tiert. Geld wur­de in Form von Bank­no­ten, Wech­seln oder Schecks vom Käu­fer auf den Ver­käu­fer über­tra­gen. Seit­dem haben sich die Infor­ma­tio­nen von ihren alten materiell…