Von Ralf Keuper

Nach­dem von vie­len Sei­ten die Erwar­tun­gen genährt wur­den, dass die Fin­Tech-Start­ups den Ban­ken das Fürch­ten leh­ren wer­den, kehrt nun lang­sam Ernüch­te­rung ein. Eine eta­blier­te Indus­trie qua­si über Nacht mit einer coo­len App und unver­wech­sel­ba­rer Cus­to­mer Expe­ri­ence mal eben zu dis­rup­ten ist wohl doch schwie­ri­ger als gedacht. So jeden­falls der Tenor einer Ver­an­stal­tung im Rah­men der Tech  Open Air in Ber­lin, von der Grün­der­sze­ne in  „Es darf kei­ne Fuck-ups geben“ berichtet.

Die Umwand­lung einer Indus­trie geschieht nicht allein über die anwen­der­freund­lichs­te Tech­no­lo­gie. Über kurz oder lang kön­nen nur weni­ge Unter­neh­men das Gesicht einer Bran­che ver­än­dern. Es braucht enor­me finan­zi­el­le Mit­tel und per­so­nel­le Kapa­zi­tä­ten, um einen Stan­dard oder ein neu­es Geschäfts­mo­dell durch­set­zen und erfolg­reich betrei­ben zu kön­nen. Die­se Vor­aus­set­zun­gen erfül­len der­zeit nur die aller wenigs­ten Fin­Tech-Start­ups. Anders sieht es dage­gen bei den gro­ßen Play­ern, wie Pay­Pal, Ama­zon, Goog­le, Ali­baba, Soft­Bank, face­book & co. aus. Die, wenn man so will, der­zeit wich­tigs­te Kampf­li­nie ver­läuft ent­lang der Mobi­le und Online Pay­ments. Wenn man die Bran­che ver­än­dern will, dann von hier aus. Das ist die stra­te­gi­sche Posi­ti­on, die man beset­zen und ver­tei­di­gen muss, wenn man die Finanz­bran­che erobern will. Schon jetzt haben wir ein Über­an­ge­bot an Fin­Tech-Start­ups in dem Bereich – auch in Deutsch­land. In ande­ren Seg­men­ten ist es nicht viel anders.

Die Regeln der Volks- und Betriebs­wirt­schaft sowie die Erfahrun…

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