Von Ralf Keuper

Wenn die SPD sich um die Deut­sche Bank sorgt, dann muss die Lage ernst sein. In Die Deut­sche Bank gehört zu einem star­ken deut­schen Finanz­platz ver­tritt Harald Christ Mit­glied des geschäfts­füh­ren­den Prä­si­di­ums des Wirt­schafts­fo­rum der SPD (e.V.), die Ansicht, dass die Deut­sche Bank ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil des deut­schen Finanz­plat­zes ist. Ohne die Deut­sche Bank wären die deut­schen Unter­neh­men im Aus­land auf Finanz­in­sti­tu­te aus den USA oder Asi­en ange­wie­sen. Das kön­ne nicht im Inter­es­se der hei­mi­schen Wirt­schaft sein. Die Kri­tik der letz­ten Wochen und Mona­te an der Deut­schen Bank hält Christ für über­zo­gen. Sie nut­ze nur den aus­län­di­schen Banken.

Die Sanie­rung der Bank gehe vor­an, bei der Digi­ta­li­sie­rung hole das Insti­tut auf. Mit der Daten­al­li­anz Ver­i­mi will man sogar den ame­ri­ka­ni­schen Inter­net­kon­zer­nen Paro­li bieten.

Was hat es damit auf sich?

In sei­nem Kom­men­tar Wozu braucht man noch die Deut­sche Bank? schreibt Den­nis Kremer:

Hin­zu kommt, dass sich auch die deut­sche Wirt­schaft längst nicht mehr bedin­gungs­los zur Deut­schen Bank bekennt. Bei grö­ße­ren Finanz­trans­ak­tio­nen kommt man oft ohne die Bank aus. Das zeig­te sich jüngst bei der Auf­tei­lung des Ener­gie­un­ter­neh­mens Inno­gy zwi­schen RWE und Eon.

In den letz­ten Jah­ren ist die deut­sche Wirt­schaft von einem Export­erfolg zum ande­ren geeilt, wäh­rend im sel­ben Zeit­raum die Deut­sche Bank für Nega­tiv­schlag­zei­len sorg­te und vor allem mit sich selbst beschäf­tigt war. So wich­tig kann die Deut­sche Bank folg­lich nicht (mehr) sein.

Der Ver­band der Deut­schen Maschi­nen­bau­er (VDMA) erwähnt in sei­nem Posi­ti­ons­pa­pier Der deut­sche Maschi­nen­bau braucht eine akti­ve Außen­wirt­schafts­po­li­tik die Deut­sche Bank mit kei­nem Wort; und das, obwohl dar­in die Export­fi­nan­zie­rung gro­ßen Raum ein­nimmt. Statt­des­sen wird die Rol­le der Ger­man Trade & Invest (GTAI) her­vor­ge­ho­ben. Aktiv in der Export­fi­nan­zie­rung ist die KfW mit ihrer Toch­ter­ge­sell­schaft IPEX.

Dass es mit der Digi­ta­li­sie­rung und der Kon­so­li­die­rung der IT noch hapert, zeigt nicht zuletzt die aktu­el­le “Fehl­bu­chung” über 28 Mrd. Euro (Vgl. dazu:  28-Mil­li­ar­den-Euro-Pan­ne – Eine sagen­haf­te Über­wei­sung und vie­le unge­klär­te Fra­gen). Die schei­den­de IT-Che­fin der Deut­schen Bank, Kim Ham­monds, bezeich­ne­te die Bank in einer inter­nen Ver­an­stal­tung als das “dys­funk­tio­nals­te Unter­neh­men”, das sie kenne.

Das Mit­glied des geschäfts­füh­ren­den Prä­si­di­ums des Wirt­schafts­fo­rum der SPD wünscht sich schein­bar die gute alte Deutsch­land AG zurück, deren Nukle­us die Deut­sche Bank war. In der heu­ti­gen Platt­form- und Daten­öko­no­mie ist das Modell der Deutsch­land AG tat­säch­lich dys­funk­tio­nal. Die alte Zeit, die alten Ver­hält­nis­se kom­men nicht zurück. Über­haupt: Wenn schon der Ein­fluss US-ame­ri­ka­ni­scher Ban­ken auf die deut­sche Wirt­schaft pro­ble­ma­ti­siert wird, dann fragt man sich, wie­so der Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Scholz von der SPD einen ehe­ma­li­gen Invest­ment­ban­ker von Gold­man Sachs zum Staats­se­kre­tär ernennt.

Nur mal so.

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