Von Ralf Keuper

In der Zeit vor dem Inter­net waren es in der Regel Insi­der, die für Inno­va­tio­nen im Ban­king gesorgt haben. Um so einen Fall han­del­te es sich bei der KKB (Kun­den­kre­dit­bank). Die im Jahr 1926 in Königs­berg gegrün­de­te Kun­den­kre­dit­bank war, wie es in Wiki­pe­dia heisst, die ers­te klas­si­sche Teil­zah­lungs­bank in Deutschland.

Als ers­tes deut­sches Kre­dit­in­sti­tut führ­te die KKB im Jahr 1968 die elek­tro­ni­sche Daten­ver­ar­bei­tung ein. Dane­ben war die KKB die ers­te Bank in Deutsch­land, die stan­dar­di­sier­te Kon­sum­kre­di­te an Pri­vat­per­so­nen ver­gab. Vor­rei­ter war die KKB auch im Telefonbanking.

Im Jahr 1974 erwarb die Citi­bank eine 51%ige Betei­li­gung an der KKB, die spä­ter auf 97% aus­ge­wei­tet wurde.

Wäh­rend die Groß­ban­ken die Kli­en­tel der Pri­vat­kun­den nur als not­wen­di­ges Übel betrach­te­ten und sich ihnen nur halb­her­zig zuwand­ten, rich­te­te die KKB ihr Ange­bot kon­se­quent auf die­ses Seg­ment aus, um von dort wei­te­re Geschäfts­fel­der zu erschließen.

Peter F. Dru­cker führ­te die KKB als Para­de­bei­spiel für die Stra­te­gie des “Unter­neh­me­ri­schen Judo” an. Was er unter Unter­neh­me­ri­schem Judo verstand:

“Unter­neh­me­ri­sches Judo” zielt zunächst ein­mal auf die Errich­tung eines Brü­cken­kop­fes ab, den die eta­blier­ten Füh­rer gar nicht oder nur halb­her­zig ver­tei­di­gen, so wie die deut­schen Ban­ken nicht zum …

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