Von Ralf Keuper

Frü­her gal­ten das Mul­ti-Chan­nel oder Omni-Chan­nel – Ban­king als höchs­ter Aus­druck der Ver­schrän­kung der ver­schie­de­nen Bank­dienst­leis­tun­gen. Dann kamen Pay­Pal, das Smart­phone, Apple Pay und neu­er­dings die Apple Card. Die Bran­chen­gren­zen wer­den durch­läs­si­ger. Wer, wie die gro­ßen digi­ta­len Öko­sys­te­me (Apple, Ama­zon, Goog­le, Ali­baba), in der Lage ist, die Infor­ma­ti­ons­flüs­se über Bran­chen und End­ge­rä­te hin­weg zu kana­li­sie­ren und mit­ein­an­der zu kom­bi­nie­ren, hat auch im Ban­king einen gro­ßen Wett­be­werbs­vor­teil. Aus den Tei­len und ihren Wech­sel­be­zie­hun­gen unter­ein­an­der ergibt sich ein grö­ße­res Gan­zes, das mehr ist als nur die rei­ne Sum­me der Tei­le. Die­se Ein­sicht geht zurück auf Aris­to­te­les, der sagte:

Das Gan­ze ist mehr als die Sum­me der Teile

Mehr als zwei­tau­send Jah­re spä­ter führ­te Wer­ner Hei­sen­berg die Gedan­ken von Aris­to­te­les, Pla­ton und Demo­krit wei­ter, indem er als Begriff das Urfeld (Hin­ter­grund) ein­führ­te, d.h. die Viel­falt lässt sich auf eine über­schau­ba­re Zahl von Zustän­den, das Urfeld, zurück­füh­ren (Vgl. dazu: Der Teil und das Gan­ze (1958–1976)).

In sei­nem Buch Bank­mar­ke­ting sprach Hans Büsch­gen von der Ver­bun­den­heit der Bank­leis­tun­gen (Vgl. dazu: Aus­wir­kun­gen der Digi­ta­li­sie­rung auf das Bank­mar­ke­ting).

Zu den­ken ist bei­spiels­wei­se an die Ver­bun­den­heit des Ein­la­ge- bzw. Kre­dit­ge­schäfts mit dem Zah­lungs­ver­kehr, des Außen­han­dels- mit dem Devi­sen­ge­schäft, des Effek­ten­kom­mis­si­ons- mit dem Depot­ge­schäft oder des Depot­ge­schäfts mit dem Verm…