Von Ralf Keuper

Regio­nal­ban­ken ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, ihr Geschäfts­mo­dell, das auf einen engen Bezug zu der jewei­li­gen Stadt und/​oder dem Land­kreis basiert, an das Inter­net­zeit­al­ter anzu­pas­sen. Sie müs­sen also den Kun­den ins Netz fol­gen und ihnen ein Gefühl der regio­na­len Ver­bun­den­heit geben, ohne dabei pro­vin­zi­ell bzw. alt­ba­cken zu wir­ken. Ein Spa­gat, da das Inter­net die­se Form des Regio­nal­prin­zips nicht kennt. Die meis­ten Kun­den, ins­be­son­de­re die Ange­hö­ri­gen der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on, bewe­gen sich in sozia­len Netz­wer­ken und auf Platt­for­men, die meh­re­re hun­dert Mil­lio­nen Nut­zer zäh­len und die sich über den gesam­ten Erd­ball erstre­cken. Das Netz ist das Glo­ba­le Dorf im Sin­ne des Medi­en­phi­lo­so­phen Mar­shall McLuhan.

Ange­sichts des­sen erscheint nahe­zu aus­weg­los, als Regio­nal­bank, als in der Peri­phe­rie ange­sie­del­tes Finanz­in­sti­tut, gegen die gro­ßen Inter­net­kon­zer­ne und inter­na­tio­nal auf­ge­stell­ten Groß­ban­ken noch bestehen zu können.

Aus­ge­rech­net im US-Bun­des­staat Kan­sas, und selbst hier in einer Rand­re­gi­on gele­gen, ist die­ses Kunst­stück bis­her gelun­gen. Die Rede ist von der Citi­zen Bank of Weir (CBW).

Im Jahr 2009 erwarb der ehe­ma­li­ge Goog­le-Mit­ar­bei­ter Suresh Rama­mur­t­hi das Insti­tut, das sich zu dem Zeit­punkt in Schwie­rig­kei­ten befand. Die Bank ver­fügt ledig­lich über eine Filia­le in einem Ort mit 661 Ein­woh­nern. Pro­vin­zi­el­ler geht es kaum noch. Rama­mur­t­hi und sei­ne Frau mach­ten sich zunächst dar­an, die Bilanz der Bank glatt zu zie­hen und die Bank­auf­sicht von ihrem Geschäfts­mo­dell und ihrer Stra­te­gie zu über­zeu­gen. Par­al­lel moder­ni­sier­te Rama­mur­t­hi die IT-Sys­te­me der Bank. Das alte Kern­ban­ken­sys­tem wur­de bei­be­hal­ten und dar­über eine Ver­ar­bei­tungs­schicht gelegt, d…

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