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Link: Blockchain-Technologie
Auszüge:
Rahmenbedingungen beim Einsatz von Blockchains
Die Blockchain-Technologie könnte neue Ansätze für bankfachliche Geschäftsprozesse ermöglichen. Die verschiedenen grundlegenden Betriebsabläufe einer Bank erfordern es, getrennte Bücher unterschiedlicher Bereiche intensiv abzustimmen. Die Blockchain-Technologie könnte diesen Prozess vereinfachen, indem sie dabei hilft, Unstimmigkeiten zu reduzieren. Problematisch sind Blockchains bei technischen Umstrukturierungen, da das einmal festgelegte Protokoll nur schwierig zu ändern ist. Daneben ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit derzeit noch verhältnismäßig langsam, und Blockchains haben normalerweise im Laufe der Zeit einen stetig wachsenden Speicherbedarf. Jedoch scheinen sich auch für diese Beschränkungen Lösungen abzuzeichnen. Die weitere Entwicklung wird zeigen inwiefern diese Herausforderungen zukünftig bewältigt werden können.
Technische Risiken
Ebenso wie andere Innovationen birgt auch der Einsatz der Blockchain-Technologie Risiken. Die Rahmenbedingungen sind häufig geprägt von einer verhältnismäßig langsamen Abwicklungsgeschwindigkeit, geringen Abwicklungsvolumina, einer komplexen Technik und starker Abhängigkeit von den eingesetzten kryptografischen Verfahren. Eventuell wirkt auch eine Entwicklercommunity mit, die nur schwer oder gar nicht für eventuelle Schäden haftbar gemacht werden könnte.
Die Blockchain-Technologie selbst könnte einer technischen Umstrukturierung unterliegen und beispielsweise durch bestimmte Weiterentwicklungen Inkompatibilitäten mit bestehenden Implementierungen nach sich ziehen. Daneben ist ein latentes Risiko durch Hard Forks gegeben, wenn beispielsweise die Mehrheit der Netzknoten dies mitträgt und somit eigentlich bestehende Vereinbarungen im Sinne von „Code is the law“ in Frage gestellt werden. Darüber hinaus sind Blockchains verhältnismäßig schwierig zu skalieren, insbesondere wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeit erhöht werden soll.
Möglichkeiten zukünftiger Entwicklung
Grundsätzlich hat die Aufsicht die Blockchain-Technologie als einen Technologietreiber erkannt, der potenziell umfangreiche Änderungen in der Finanzdienstleistungsbranche auslösen könnte. Daher verfolgen Aufsichtsbehörden wie die BaFin ebenso wie der Gesetzgeber ihre Entwicklung sehr aufmerksam.
Nach derzeitiger Einschätzung liegt bei den Unternehmen, die die BaFin beaufsichtigt, das Wertschöpfungspotenzial von Blockchains zukünftig in den folgenden Bereichen, wobei diese Aufzählung weder vollständig noch abschließend ist:
- Vereinfachung und Automatisierung bisher manueller Geschäftsprozesse,
- Effizienzsteigerung der Regulierung durch nahezu Echtzeitüberwachung der Finanzmarktteilnehmer,
- Reduktion des Ausfallrisikos von Gegenparteien, da Verträge in einem sichereren und automatisierten Umfeld ausgeführt werden,
- Minimierung von Betrugsmöglichkeiten.