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Die Einführung des Sand Dollar durch die Bahamas im Oktober 2020 markierte einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs). Als weltweit erste landesweite Retail-CBDC zog der Sand Dollar internationale Aufmerksamkeit auf sich und wurde von einigen als bahnbrechende Innovation gefeiert. Wenige Jahre nach seiner Einführung stellt sich jedoch die Frage nach dem tatsächlichen Erfolg und der Relevanz dieses ambitionierten Projekts im Vergleich zu den dynamischen Entwicklungen im Bereich der Kryptowährungen und anderer CBDC-Initiativen weltweit.
Diese Analyse beleuchtet den aktuellen Stand des Bahamas Sand Dollar, vergleicht ihn mit den neuesten Trends bei Kryptowährungen und CBDCs und zieht Schlussfolgerungen hinsichtlich seiner Wirksamkeit und zukünftigen Rolle.
Der Bahamas Sand Dollar: Eine Fallstudie
Der Sand Dollar wurde mit dem Ziel eingeführt, den Zugang zu Zahlungssystemen zu verbessern, die Effizienz zu steigern und Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu stärken. Er ist 1:1 an den Bahamian Dollar gekoppelt, der wiederum an den US-Dollar gebunden ist, und stellt eine direkte Verbindlichkeit der Zentralbank der Bahamas (CBOB) dar. Trotz anfänglicher Euphorie zeigen sich jedoch Herausforderungen bei der Akzeptanz und Verbreitung.
Ziele und Implementierung
Die CBOB legte Beschränkungen und Obergrenzen für den Sand Dollar fest, um eine Verdrängung des Bankensektors zu verhindern; er soll Bargeld ersetzen, nicht Bankkonten [3].
Herausforderungen und Akzeptanz
Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die geringe Verbreitung. Im Juni 2022 waren lediglich 338.908 Sand Dollar im Umlauf, verglichen mit über 30 Millionen US-Dollar an Münzen und fast 5…