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Die Koope­ra­ti­on zwi­schen Ama­zon und der Direkt­bank ING star­te­te 2020 und ziel­te dar­auf ab, Ama­zon-Händ­lern in Deutsch­land unkom­pli­zier­te Kre­di­te anzu­bie­ten. Über die Platt­form konn­ten aus­ge­wähl­te Ver­käu­fer Dar­le­hen zwi­schen 10.000 und 750.000 Euro mit einer Lauf­zeit von drei Jah­ren erhal­ten. Die Zusam­men­ar­beit folg­te einem Trend, bei dem Tech-Kon­zer­ne wie Ama­zon ver­stärkt mit eta­blier­ten Ban­ken koope­rie­ren, um neue Geschäfts­fel­der zu erschlie­ßen und ins­be­son­de­re klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men Zugang zu Finan­zie­rung zu ermöglichen.

Für die ING war die Part­ner­schaft ein stra­te­gi­scher Schritt, um das eige­ne Geschäft im Bereich Fir­men­kun­den aus­zu­bau­en und sich gegen neue Wett­be­wer­ber wie Qon­to zu posi­tio­nie­ren. Ama­zon wie­der­um woll­te sei­nen Händ­lern ein attrak­ti­ves, unbü­ro­kra­ti­sches Finan­zie­rungs­an­ge­bot machen und so die Bin­dung an die eige­ne Platt­form stärken.

Grün­de für das Schei­tern der Kooperation

Die Koope­ra­ti­on wur­de Mit­te 2025 vor­erst been­det. Bei­de Unter­neh­men bestä­tig­ten, dass das Finan­zie­rungs­an­ge­bot für Ama­zon-Ver­kaufs­part­ner in Deutsch­land aktu­ell nicht wei­ter­ge­führt wird und über­ar­bei­tet wer­den soll. Die wich­tigs­ten Grün­de für das Aus:

  • Erwar­tun­gen nicht erfüllt: Das Geschäfts­vo­lu­men blieb offen­bar hin­ter den Erwar­tun­gen zurück. Die ING konn­te mit­hil­fe von Ama­zons Händ­ler­kar­tei im Busi­ness-Ban­king nicht den gewünsch­ten Durch­bruch erzie­len. Die erhoff­te Bele­bung des Fir­men­kun­den­ge­schäfts blieb aus.
  • Stra­te­gi­sche Neu­aus­rich­tung: Die ING befin­det sich in einer Pha­se der Neu­aus­rich­tung und prüft, wie sie ihr Ange­bot für Geschäfts­kun­den künf­tig gestal­ten will. Im Zuge des­sen wur­de die Zusam­men­ar­beit mit Ama­zon auf Eis gelegt.
  • Dis­kre­te Tren­nung: Die Been­di­gung der Part­ner­schaft erfolg­te ohne gro­ße öffent­li­che Ankün­di­gung. Noch im Mai 2025 lob­te Ama­zon das Kre­dit­an­ge­bot der ING auf sei­ner Web­site, kurz dar­auf wur­den die Hin­wei­se ent­fernt und die Bank infor­mier­te ihre Kun­den über das Aus.
  • Ama­zon sucht neue Part­ner: Nach dem Ende der Koope­ra­ti­on hat Ama­zon bereits einen neu­en Part­ner für das Händ­ler­fi­nan­zie­rungs­pro­gramm gefun­den, was auf eine prag­ma­ti­sche und schnel­le Anpas­sung an Markt­ge­ge­ben­hei­ten hindeutet.

Fazit

Die Koope­ra­ti­on von Ama­zon und ING im Bereich Händ­ler­fi­nan­zie­rung war ein ambi­tio­nier­tes Pro­jekt, das jedoch an zu hohen Erwar­tun­gen, einem zu gerin­gen Geschäfts­vo­lu­men und stra­te­gi­schen Umbrü­chen bei der ING geschei­tert ist. Ama­zon setzt sei­ne Pro­gram­me nun mit neu­en Part­nern fort, wäh­rend die ING ihr Fir­men­kun­den­ge­schäft neu ausrichtet.

Quel­len:

Ama­zon ver­mit­telt eini­gen sei­ner Ver­käu­fer ab jetzt Kre­di­te – und arbei­tet dafür mit der Direkt­bank ING zusammen

ING Deutsch­land und Ama­zon bau­en Koope­ra­ti­on mit neu­er fle­xi­bler Kre­dit­li­nie aus

Ama­zon und ING frie­ren Part­ner­schaft ein