Von Ralf Keuper

Es herrscht nach mei­nem Ein­druck weit­ge­hen­de Einig­keit dar­über, dass die Soft­ware­ent­wick­lung in den Ban­ken agi­ler wer­den muss, um die Anfor­de­run­gen des Markt­um­felds (Kun­den­be­dürf­nis­se, Regu­lie­rung) abde­cken zu kön­nen. Noch immer sind vie­le Bank-IT-Sys­te­me mono­li­thisch auf­ge­baut – das vor allem aus his­to­ri­schen Grün­den. Die Kern­ban­ken­sys­te­me stam­men noch häu­fig aus den 1980er und 1990er Jah­ren und wur­den mit der Zeit nur stück­wei­se erneu­ert bzw. die Ober­flä­chen wur­den den neu­en Anfor­de­run­gen ange­passt, die dar­un­ter lie­gen­den Pro­zes­se blie­ben davon wei­test­ge­hend unbe­rührt. Ent­stan­den ist dar­aus die viel zitier­te “Spa­ghet­ti-Infra­struk­tur”, die sich, wie bei der Deut­schen Bank, kaum noch über­schau­en lässt.

Da es mit gro­ßen Risi­ken ver­bun­den ist, ein bestehen­des Kern­ban­ken­sys­tem von Grund auf zu erneu­ern oder gar ein völ­lig neu­es Sys­tem ein­zu­füh­ren, ver­sucht man den Mit­tel­weg zu gehen, d.h. ein­zel­ne Modu­le umzu­stel­len, ohne das Gesamt­sys­tem dabei zu gefähr­den, also qua­si das Schiff auf hoher See bei vol­ler Fahrt umbauen.

Das geeig­ne­te Stil­mit­tel ist nach Ansicht vie­ler der Mikro­ser­vice. Für infor­ma­tiv hal­te ich in dem Zusam­men­hang den Bei­trag Bank meets Micro­ser­vices and DevOps. Im Ide­al­fall gelingt es, ein Modul so zu gestal­ten, dass es über Schnitt­stel­len wei­ter­hin stö­rungs­frei mit den alten Kom­po­nen­ten kom­mu­ni­zie­ren, inter­agie­ren kann. Die, wenn man so will, Kür ist dann voll­zo­gen, wenn Mikro­ser­vices und DevOps Hand in Hand gehen. DevOps bezeich­nen den Zusam­men­schluss von Ent­wick­lung und Betrieb. Die Ver­ant­wor­tung für Ent­wick­lung und Betrieb fällt damit zusam­men, die Abstim­mung erfolgt schneller.

So weit so gut.

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