Von Ralf Keuper

Die Idee, Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken in regio­na­le Platt­for­men zu ver­wan­deln, ver­brei­tet sich, wie auf die­sem Blog u.a. in Mit regio­na­len Platt­for­men gegen Big­Tech? berich­tet wur­de. In einem Inter­view erläu­tert Gabri­el Rath von der Ost­see­s­par­kas­se Ros­tock die Chan­cen, die eine Spar­kas­se durch den Wan­del in eine regio­na­le Platt­form rea­li­sie­ren kann.

Wenn wir es also schaf­fen als regio­na­le Platt­form für den Kun­den da zu sein und auch bank­frem­de Pro­ble­me zu lösen, mit Hil­fe unse­rer Netz­wer­ke, dann wer­den wir rele­vant blei­ben. Digi­ta­li­sie­rung bedeu­tet auch, dass der Kun­de ein­fa­che Lösun­gen möch­te von jeman­dem, dem er ver­traut. Nie­mand möch­te heu­te mehr stun­den­lang goog­len, dann die güns­tigs­te Lösung kau­fen und am Ende ent­täuscht sein

Das trifft das Anfor­de­rungs­pro­fil sehr gut.

Die größ­te Her­aus­for­de­rung für die Spar­kas­sen und Genos­sen­schafts­ban­ken besteht dar­in, Netz­wer­ke aus ver­schie­de­nen (exter­nen) Akteu­ren zu orga­ni­sie­ren. Dem steht das Lager­den­ken in den Spar­kas­sen nach wie vor gegen­über. Die Bei­spie­le Yomo und pay­di­rekt zei­gen, wo es der­zeit hakt.

Mit dem Rück­zug der Spar­kas­sen aus der Flä­che wird das Regio­nal­prin­zip auf­ge­weicht. Die Kun­den wer­den dar­an gewöhnt, ihre Bank­ge­schäf­te online zu erle­di­gen, oder, um mit Niklas Luh­mann zu spre­chen: Über­all dort, wo kei­ne direk­te Inter­ak­ti­on mit Kun­den­be­ra­tern mehr mög­lich und nötig ist, stei­gen sie auf Kom­mu­ni­ka­ti­on per Inter­net um. Denn, so Luh­mann, Distanz vom Zen­trum ist nur dann ein Pro­blem, wenn man nicht von Inter­ak­ti­on auf Kom­mu­ni­ka­ti­on wech­seln kann (Vgl. dazu: Zur Dif­fe­renz von Zen­trum und Peri­phe­rie). Kurz­um: Letzt­lich ist es fast schon uner­heb­lich, ob der Kun­de im Zen­trum (Stadt, Metro­po­le) ange­sie­delt ist oder in der Peri­phe­rie (L…