Von Ralf Keuper

Wer auf der Suche nach dem Spaß­fak­tor im Ban­king ist, den oder die führt der Weg wohl nur sel­ten in die Gefil­de der Regu­lie­rung. Eine tro­cke­ne Mate­rie, die noch dazu, so die weit ver­brei­te­te Mei­nung, ledig­lich Auf­wand pro­du­ziert. Kurz­um: Eine läs­ti­ge Pflicht.

Nur wenig Trost ver­mö­gen da die Wor­te zu spen­den, die von Ben­ja­min Frank­lin über­lie­fert werden:

Nur zwei Din­ge auf Erden sind uns ganz sicher: der Tod und die Steuer.

Über­tra­gen auf das vor­lie­gen­de The­ma: Im Ban­king kann nach heu­ti­gem Stand eben­falls als gesi­chert gel­ten, dass die Regu­lie­rung nicht ver­schwin­den wird. Sie wird mal stren­ger, mal mode­ra­ter aus­fal­len, blei­ben wird sie den­noch. Die­ser Ansicht ist auch Kasia Moreno in For The Finan­cial Sec­tor, Regu­la­ti­ons Are Here To Stay und fügt dem noch hinzu:

Time To Make The Best Of Them

War­um also nicht aus der Not eine Tugend machen, anstatt immer wie­der, ver­geb­lich, zu ver­su­chen, den Auf­wand so gering wie mög­lich zu hal­ten oder das Pro­blem schlicht zu igno­rie­ren, nur um dann irgend­wann von den Rea­li­tä­ten ein­ge­holt zu wer­den, die dann häu­fig zu schnel­len Lösun­gen füh­ren, die teu­er, dafür aber noch nicht ein­mal nach­hal­tig sind?

Es scheint, als wäre hier noch eini­ge Über­zeu­gungs­ar­beit zu leis­ten, wie eine aktu­el­le vom Bera­tungs­haus PPI durch­ge­führ­te Stu­die zeigt. Dem­zu­fol­ge sehen drei Vier­tel der befrag­ten Ban­ken kaum Nut­zen in Regu­la­to­rik­pro­jek­ten.

In der Tat: Die Last der Regu­lie­rung nimmt ste­tig zu. Aus den USA wird berich­tet, dass die Zahl neu­er regu­la­to­ri­scher Bestim­mun­gen allein im drit­ten Quar­tal die­sen Jah­res um 26 Pro­zent gestie­gen ist. Da kommt kaum Freu­de auf.

Ein wei­te­re, kürz­lich vom Eco­no­mist und SAP durch­ge­führ­te Stu­die kommt zu dem Ergeb­nis, dass die größ­te Hür­de für ein bes­se­res Risi­ko­ma­nage­ment in einer schlech­ten Daten­qua­li­tät bestehe.

Um den Ban­ken einen Teil der Last bei der Umset­zung der Regu­la­to­rik zu neh­men, emp­fiehlt FICO den Ein­satz von Imple­men­tie­rungs­mo­del­len, die den Auf­wand deut­lich redu­zie­ren (sol­len).

Das könn­te ein sinn­vol­ler Ansatz/​Weg sein. Eine Bank, die es schafft, hier an der Spit­ze der Ent­wick­lung zu sein, schafft nicht nur drin­gend benö­tig­te Frei­räu­me für ande­re Pro­jek­te, son­dern kann dar­aus im Ide­al­fall einen stra­te­gi­schen Wert kreieren.

Es gibt, so weit ich sehen kann, nur wenig Lite­ra­tur zu dem The­ma, die sowohl die fach­li­che wie auch die tech­ni­sche Sei­te berück­sich­tigt. Eine lobens­wer­te Aus­nah­me ist da das Buch Risi­ko­pu­bli­zi­tät von Kre­dit­in­sti­tu­ten. Inte­gra­ti­ve Umset­zung der Trans­pa­renz­an­for­de­run­gen von Die­ter Weber. Dane­ben bzw. seit­dem hat sich der Autor noch in wei­te­ren Bei­trä­gen mit der The­ma­tik beschäftigt.

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