Von Ralf Keuper
Nachdem es erst so aussah, als würde die Woche eine an erwähnenswerten Ereignissen im New Banking nicht sonderlich reiche sein, wendete sich das Blatt zur Halbzeit. Im Anschluss eine Auswahl.
Dass anscheinend nicht nur die sog. Datenkraken großes Interesse an dem neuen Gold des digitalen Zeitalters haben, wurde deutlich, als die Computerworld.ch davon berichtete, dass die PostFinance Kunden, die nicht bereit sind, ihre Nutzerdaten, wenn auch in anonymisierter Form, sammeln zu lassen, von ihrem E‑Banking künftig auszuschließen beabsichtigt. Auf Druck des Eidgenössischen Datenschützers rückte die Bank von ihren Plänen ab und räumt ihren Kunden nun eine Wahlmöglichkeit ein.
Das wirft erneut die Frage nach den Grenzen der Verwertbarkeit der sog. passiven Daten auf. Interessante Gedanken zu dem Thema kann man in dem Beitrag Daten teilen und über sie herrschen von Nathan Eagle lesen. Wie brisant das Thema inzwischen ist, zeigt auch die Lancierung eines neuen Features von Google, mit dem es dem Suchmaschinengiganten – zumindest prinzipiell – möglich ist, einen Einblick in den Finanzstatus des Anwenders zu erhalten.
Damit wären wir beim Thema Künstliche Intelligenz. Es ist irgendwie beruhigend, dass der Einsatz von IBMs Watson in Banken anscheinend noch hinter den Erwartungen zurück bleibt. Jedenfalls bescheinigte The Australian dem neuesten Financial Planner der ANZ Bank, ein Quiz-Show Champion mit Null Persönlichkeit und keinerlei Gefühlen zu sein.
Aus China erreichte uns die Meldung, dass Alibaba seine Ambitionen im Banking durch die Gründung der Alipay Bank verstärkt. Da erwächst den Banken langsam aber sicher ein ernstzunehmender Konkurrent.
Der Markt für Mobile Payments bleibt weiterhin in Bewegung. Von diesem Trend profitieren auch deutsche Startups wie Mopay. Das Münchener Unternehmen geht an das US-Startup Boku.
Die Commerzbank ließ diese Woche verlauten, Frankfurt zur FinTech-Hochburg in Deutschland machen zu wollen. Hierfür wurde die Initiative “Between the Towers” ins Leben gerufen.
Die Talfahrt des Bitcoin-Preises während der letzten Monate lässt erneut Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der digitalen Währungen aufkommen, wie bei Michael Hiltzik. Andererseits nehmen die Stimmen zu, die in den digitalen Währungen wie Bitcoin eine echte Bedrohung für das Geschäftsmodell der Banken sehen.
Die Bank of America ist der Überzeugung, mit CashPro Online eine zukunftsfähige Corporate Banking – Plattform zu bauen.
Neben Wal Mart entdecken in den USA auch andere Handelskonzerne das Geschäftspotenzial der sog. Unbanked, wie aktuell Costco.
Der Guardian bringt als Beispiel einer Retailbank, die die Zeichen der Zeit erkannt hat, die Commonwealth Bank Australia (CBA). Der Artikel sieht in der Bank einen Vorreiter bei der Übernahme des Ökosystem-Gedankens, wie er u.a. von Apple und den großen Handelskonzernen wie Wal Mart bereits seit einiger Zeit mit großem Erfolg praktiziert wird.