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Die deutsche Energiewende und Infrastrukturtransformation benötigt bis 2030 Investitionen von 720 Milliarden Euro auf kommunaler Ebene. Eine realistische Analyse zeigt: Das traditionelle Sparkassen-Landesbanken-System kann diese Herausforderung nicht bewältigen. Systemische Reformen sind unverzichtbar – doch die Zeit läuft davon.
Die schiere Dimension: Warum 720 Milliarden Euro alles ändern
Die Dimension der Aufgabe wird erst bei näherer Betrachtung deutlich: 720 Milliarden Euro bis 2030 entsprechen einem jährlichen Finanzierungsbedarf von etwa 90 Milliarden Euro. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was deutsche Sparkassen derzeit jährlich an kommunalen Krediten vergeben. Gleichzeitig bedeutet es eine fundamentale Abkehr vom bisherigen Finanzierungsmodell, bei dem Kommunen und Stadtwerke ihre Investitionen zu 80 Prozent aus Eigenmitteln bestritten. Künftig werden Fremdkapitalquoten von 60 bis 80 Prozent zur Normalität – ein Paradigmenwechsel, der völlig neue Risikostrukturen schafft.
Verschärft wird diese Herausforderung durch die dramatische Haushaltslage der deutschen Kommunen. Bereits heute kämpfen über 60 Prozent aller Städte und Gemeinden mit strukturellen Defiziten. Die Gewerbesteuereinnahmen, wichtigste Finanzierungsquelle kommunaler Investitionen, sind aufgrund der wirtschaftliche…