Von Ralf Keuper
Kann es sein, dass wir eine über­hol­tes Bild vom Spa­ren mit uns tra­gen? Die­se, für vie­le, ket­ze­ri­sche Fra­ge wirft Fareed Zaka­ria am Bei­spiel der gerin­gen Spar­quo­te der US-Ame­ri­ka­ner in sei­nem Buch Der Auf­stieg der Ande­ren auf. Dabei beruft er sich u.a. auf die For­schun­gen von Richard Coo­per, der behaup­tet, die ame­ri­ka­ni­sche Spar­quo­te wür­de falsch berechnet. 
Zaka­ria schreibt:

Volks­wir­te defi­nie­ren Erspar­nis als Ein­kom­men, das nicht in den Kon­sum fließt, son­dern inves­tiert wird, um zukünf­ti­gen Kon­sum zu ermög­li­chen. Die heu­ti­gen Mess­grö­ßen der Inves­ti­ti­ons­tä­tig­keit erfas­sen vor allem Sach­an­la­ge­ver­mö­gen und Immo­bi­li­en. Coo­per behaup­tet, die­ser Maß­stab sei irre­füh­rend. Bil­dungs­aus­ga­ben gel­ten als “Kon­sum”, obwohl Bil­dung in einer Öko­no­mie, die sich auf Wis­sen stützt, eher als Erspar­nis zu betrach­ten  sei – als Aus­ga­ben, auf die man in der Gegen­wart ver­zich­tet, um den Wert des Human­ka­pi­tals zu erhö­hen und Ein­kom­men und Kauf­kraft in Zukunft zu stei­gern. Pri­va­te Aus­ga­ben für For­schung und Ent­wick­lung (F&E) wer­den unter­des­sen über­haupt nicht in die volks­wirt­schaft­li­che Gesamt­rech­nung ein­be­zo­gen – auch wenn die meis­ten Stu­di­en dar­auf hin­deu­ten, dass sich F&E‑Ausgaben über­durch­schnitt­lich aus­zah­len und jeden­falls einen höhe­ren Nutz­en­ef­fekt zei­ti­gen, als Inves­ti­tio­nen in Zie­gel­stei­ne und Mör­tel, die gegen­wär­tig zu den Erspar­nis­sen gezählt werden.

Ganz so falsch liegt Coo­per mit sei­ner Ein­schät­zung jeden­falls nicht, wenn­gleich Zaka­ria zu beden­ken gibt, dass die gerin­ge (klas­si­sche) Spar­quo­te in den USA auch dann noch ein Pro­blem ist. 
Der Ansatz von Coo­per hat gro­ße Ähn­lich­keit mit dem Modell der Idea-Eco­non­my von Paul Romer

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