Von Ralf Keuper
Blockchain und kein Ende: Langsam aber sicher hat jedes Online-Magazin die Blockchain-Allianz von neun der größten Banken der Welt kommentiert. Da wollte heise wohl nicht nachstehen und glaubt nun, dass die Banken den Spieß umdrehen. Nebenbei werden im Titel und in der Einleitung Bitcoin und die Blockchain weitgehend gleichgesetzt. Dabei haben die Banken ja ausdrücklich nicht Bitcoin, sondern die Blockchain im Visier, was ein kleiner, aber feiner Unterschied ist.
Insofern ist weniger der Artikel an sich interessant; eher sind das einige Leserkommentare, wie Banken und blockchains. Darin heisst es:
Wenn Banken einen Banken-only-blockchian einsetzen (und das muessen sie, sonst waers ja eben “nur” wieder Bitcoin), dann wird eines Tages ein Unberechtigter in das System einsteigen und Chaos und Verderben verbreiten. Wenn ein private key durch leaking verloren geht, passiert das gleiche. Keine Bank wird ihre Existenz derart aufs Spiel setzen. Noch dazu wuerde eine Blockchain, die z.B. das Geldgeschaeft abdeckt, jede Moeglichkeit fuer “graue” Aktionen behindern, und davon gibts taeglich etliche. Was dann bleibt, ist eine Technologie, die an der Perpherie einer Bank ein paar Sachen erleichtert, verbilligt, vereinheitlicht. No big deal.
Damit liegt der Kommentator in etwa auf einer Linie mit Joseph Young in Problems of Wall Street’s Approach Towards Blockchain Technology und Barry Silbert in What Wall Street disruptors are getting wrong about the blockchain.
Übrigens ist auch Jamie Dimon, CEO von JPMorgan, einer der neun Banken aus dem o.g. Konsortium, gedämpft optimistisch, was die Chancen der Blockchain für das Banking betrifft.
Das bedeutet nicht, dass die Blockchain dem Banking keine Impulse geben könnte, wie z.B. durch die Anwendung von Smart Contracts. Ob jedoch ausgerechnet Derivate das erste Einsatzfeld der Blockchain sein sollten …
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