Von Ralf Keuper

Die ver­netz­te Wirt­schaft, wie sie mit den Begrif­fen Indus­trie 4.0, Inter­net der Din­ge oder Smart Fac­to­ry asso­zi­iert wird, ist für den rei­bungs­lo­sen Daten­aus­tausch über Unter­neh­men- und Län­der­gren­zen hin­weg auf Stan­dards ange­wie­sen. Das gilt vor allem für die Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten von Unter­neh­men oder recht­lich selb­stän­di­gen Unter­neh­mens­ein­hei­ten. Der­zeit herrscht bei der Iden­ti­fi­zie­rung von Unter­neh­men ein Flick­werk an Lösun­gen, des­sen Wur­zeln weit in die Geschich­te zurück­rei­chen. Ohne glo­bal aner­kann­te Stan­dards, ohne die Mög­lich­keit der Unter­neh­men, ihre Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten selbst zu ver­wal­ten, wird die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung gehemmt oder es wer­den Macht­kon­zen­tra­tio­nen, wie wir sie heu­te in der Platt­form­öko­no­mie ken­nen, begünstigt.

Inso­fern liegt es im Inter­es­se der Staa­ten und Unter­neh­men, offe­ne und fai­re Stan­dards bei der digi­ta­len Iden­ti­fi­zie­rung durch­zu­set­zen. Die Unter­neh­men müs­sen sich dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass die Unter­neh­men, mit denen sie Geschäf­te machen, tat­säch­lich exis­tie­ren und über die zuge­si­cher­ten Eigen­schaf­ten ver­fü­gen. Das gilt auch für die Maschi­nen und Ser­vices im Inter­net der Din­ge bzw. im Indus­tri­el­len Inter­net der Din­ge – von den han­deln­den Per­so­nen ganz zu schweigen.

Die ver­schie­de­nen Ebe­nen der Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten (Men­schen, Maschi­nen, Juris­ti­sche Per­so­nen, Soft­ware­agen­ten, Regie­run­gen, Staa­ten) soll­ten zusam­men betrach­tet wer­den, was nicht bedeu­tet, dass nur ein Stan­dard exis­tie­ren soll­te. Jeden­falls brau­chen wir ein Min­dest­maß an Dezen­tra­li­tät. Kei­ne Instanz, schon gar kei­ne pri­vat­wirt­schaft­li­che mit Gewinn­ab­sich­ten, soll­te über die Her­aus­ga­be und Gül­tig­keit Digi­ta­ler Iden­ti­tä­ten für Unter­neh­men ent­schei­den. Gera­de in Euro­pa käme die Orga­ni­sa­ti­ons­form einer Genos­sen­schaft in Betracht. Sobald die­se Fra­gen geklärt sind, kann man sich mit geeig­ne­ten Tech­no­lo­gien, wie der Block­chain, beschäf­ti­gen. Stand heu­te bie­tet die Block­chain in Kom­bi­na­ti­on mit selbst­ver­wal­te­ten Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten das größ­te Potenzial.

Zum Report: Digi­ta­le Iden­ti­fi­zie­rung von Unter­neh­men und in Sup­p­ly Chains Aktu­el­le Markt­ent­wick­lung und Ausblick

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