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Bri­ti­sche For­scher haben ein neu­ro­na­les Netz­werk ent­wi­ckelt, das opti­ma­le Pen­si­ons­stra­te­gien berech­net – angeb­lich für jeden Anle­ger­typ. Das Ver­spre­chen: mathe­ma­ti­sche Prä­zi­si­on statt unzu­ver­läs­si­ger Bauch­ent­schei­dun­gen. Doch hin­ter der tech­ni­schen Raf­fi­nes­se ver­birgt sich ein fun­da­men­ta­les Pro­blem: Die Digi­ta­li­sie­rung der Alters­vor­sor­ge ver­wan­delt exis­ten­zi­el­le Lebens­ent­schei­dun­gen in Opti­mie­rungs­pro­ble­me. Was dabei auf der Stre­cke bleibt, ist nicht weni­ger als die Fra­ge, wie wir im Alter leben wol­len – und wer dar­über ent­schei­den darf.


Das Paper Machi­ne-lear­ning a fami­ly of solu­ti­ons to an opti­mal pen­si­on invest­ment pro­blem von Arm­strong, Bues­cu, Dal­by und Hobbs liest sich wie ein Mani­fest des mathe­ma­ti­schen Mach­bar­keits­wahns. Auf 42 Sei­ten demons­trie­ren die Autoren, wie sich das hoch­kom­ple­xe Pro­blem der Alters­vor­sor­ge mit­tels künst­li­cher Intel­li­genz lösen lässt. Ihre Metho­de: Ein rekur­ren­tes neu­ro­na­les Netz­werk, das aus his­to­ri­schen Bör­sen­da­ten lernt, wann Rent­ner wie viel inves­tie­ren und kon­su­mie­ren soll­ten. Das Ergeb­nis kann in Echt­zeit abge­ru­fen wer­den – ein digi­ta­ler Finanz­be­ra­ter, der schein­bar objek­ti­ve Emp­feh­lun­gen ausspuckt.

Die tech­ni­sche Leis­tung ist beacht­lich. Die For­scher haben ein ele­gan­tes Ver­fah­ren ent­wi­ckelt, um ein noto­risch schwie­ri­ges Pro­blem zu kna­cken: Wie fin­det man eine Anla­ge­stra­te­gie, die gleich­zei­tig unter­schied­li­che Risi­ko­aver­sio­nen, Sät­ti­gungs­ef­fek­te beim Kon­sum und indi­vi­du­el­le Anspruchs­ni­veaus berück­sich­tigt? Ihre Lösung besteht aus einem mehr­stu­fi­gen Trainingsp…