Von Ralf Keuper

Gera­de bei den jet­zi­gen Tem­pe­ra­tu­ren sind Ban­ker für jede Locke­rung der Klei­der­ord­nung dank­bar. Um so bes­ser, dass der Zeit­geist hier für einen Stil­wan­del sorgt. Anzug und Kra­wat­te haben aus­ge­dient. Mit Hoo­dies könn­te ein wei­te­res Tabu gebro­chen wer­den, was noch vor weni­gen Jah­ren undenk­bar war (Vgl. dazu: Sind Hoo­die-Ban­ker seri­ös?).

Als vor eini­gen Jah­ren eine Spar­kas­se im Müns­ter­land ihren Beschäf­ti­gen einen Dress­code ver­ord­nen woll­te, ging der Per­so­nal­rat gericht­lich dage­gen vor (Vgl. dazu: Klei­der­ord­nung für Ban­ker – “Röcke wer­den knie­ums­pielt getra­gen”).

Noch immer jedoch kann die fal­sche bzw. unan­ge­mes­se­ne Klei­dung die Kar­rie­re­chan­cen beein­träch­ti­gen, wie in Der Ban­ker-Knig­ge: Wel­che Klei­dung im Ban­king tabu ist zu erfah­ren ist. Dem­nach sind Hosen­trä­ger, Lack­schu­he und Klun­ker jeder Art drin­gend zu meiden. 

Als Sta­tus-Sym­bol hat der (maß­ge­schnei­der­te) Anzug an Bedeu­tung allem Anschein nicht ver­lo­ren. Deut­lich wur­de das, als im Zuge der Ent­las­sung von Mit­ar­bei­tern der Deut­schen Bank in Lon­don eini­ge lei­ten­de Ange­stell­te unge­ach­tet des­sen ihre Schnei­der zu sich in die Büros rie­fen, um Maß zu neh­men. Der Chef der Deut­schen Bank reagier­te dar­auf rela­tiv unent­spannt.

Wie so oft, so gilt auch hier, dass Klei­der Leu­te machen, aller­dings auch das Gegen­teil, näm­lich, dass der Kai­ser all­zu oft nackt ist. Einen guten Ban­ker bzw. eine gute Ban­ke­rin erkennt man nicht unbe­dingt an der Kleidung.