Von Ralf Keuper

Es ist unbe­strit­ten, dass die Ver­brei­tung neu­er Tech­no­lo­gien einen gro­ßen Ein­fluss auf die Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren der Ban­ken hat. Die­ser Zusam­men­hang ist für Ban­ken beson­ders erfolgs­kri­tisch, da hier, anders als der­zeit noch in der Indus­trie (hier grüßt bereits die Indus­trie 4.0), Infor­ma­ti­ons- und Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gie wei­test­ge­hend zusam­men­fal­len. Mitt­ler­wei­le jedoch betref­fen neue Tech­no­lo­gien nicht mehr nur bestimm­te Bran­chen, son­dern alle zugleich, d.h. Ban­ken kön­nen sich nicht mehr auf die Beob­ach­ter­rol­le zurück­zie­hen, wie in der Ver­gan­gen­heit, son­dern müs­sen nun sel­ber aktiv in das Gesche­hen ein­grei­fen, d.h. sich mit den neu­en Tech­no­lo­gien, die auf den ers­ten Blick nicht für Ban­ken ent­wi­ckelt wur­den, aus­ein­an­der­set­zen, wie z.B. mit dem Smart­phone, das fast die gesam­te Palet­te des Ban­king auf sich ver­eint. Es reicht auch nicht mehr aus, wie in der Ver­gan­gen­heit, neue Tech­no­lo­gien in die eige­nen Sys­tem­land­schaf­ten zu inte­grie­ren und damit in gewis­ser Wei­se unter die eige­ne Kon­trol­le zu brin­gen. Das wider­spricht dem offe­nen Cha­rak­ter des Netzes.

Hin­zu kommt, dass die Ergeb­nis­se des eige­nen Han­delns immer schlech­ter ein­zu­schät­zen sind, da sich der Markt bzw. die Kun­den oft ganz anders ver­hal­ten, als ange­nom­men. Auf die­sen Punkt macht Peter F. Dru­cker auf­merk­sam, wenn er schreibt:

Das Manage­ment muss .. von der Annah­me aus­ge­hen, dass es kei­ne Tech­no­lo­gie gibt, die sich nur auf eine Indus­trie bezieht un das im Gegen­zug alle Tech­no­lo­gien angreif­bar sind. Sie sind von her­aus­ra­gen­der Bedeu­tung für jede Indus­trie und haben Ein­fluss auf die Ent­wick­lun­gen jeder Indus­trie. Gleich­zei­tig muss das Manage­ment nun an den Anfang sei­ner Über­le­gun­gen stel­len, dass es kei­nen natur­ge­mä­ßen “End­ver­brauch” für ein Pro­dukt oder eine Dienst­leis­tung gibt und dass es im Gegen­zug kei­nen End­ver­brauch gibt, der an an bestimm­tes Pro­dukt oder eine bestimm­te Dienst­leis­tung geknüpft ist (in: Manage­ment im 21. Jahrhundert).

Ein – nicht nur für Ban­ken – gewöh­nungs­be­dürf­ti­ger Gedanke.

Wie kann nun das Orga­niza­tio­nal Design hier Abhil­fe schaffen?

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