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Seine scharfen Bonmots über gierige Aktionäre und Pleite – Staaten sind legendär. Doch Carl Fürstenberg war weit mehr als nur ein zynischer Beobachter des Finanzwesens: Er prägte eine Epoche und hinterließ Lehren, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit brennend aktuell sind.
Carl Fürstenberg gehört zweifellos zu den prägendsten Gestalten der deutschen Bankgeschichte. Der 1850 in Danzig geborene Finanzier entwickelte die Berliner Handels-Gesellschaft zu einem der bedeutendsten deutschen Finanzinstitute und wurde dabei zur Schlüsselfigur der deutschen Industrialisierung.
Sein Weg nach oben begann bescheiden: Nach einer Banklehre in seiner Heimatstadt zog der junge Mann nach Berlin, wo er 1871 beim renommierten Bankhaus S. Bleichröder seine Karriere startete. Bereits zwölf Jahre später, 1883, stieg er zum persönlich haftenden geschäftsführenden Gesellschafter der Berliner Handels-Gesellschaft auf – ein Posten, den er über Jahrzehnte mit außergewöhnlicher Weitsicht ausfüllte.
Dass die Berliner Handels-Gesellschaft gerade zu diesem Zeitpunkt in Carl Fürstenberg jene Persönlichkeit fand, die zweifellos ebenbürtig neben den großen Bankiers jener Zeit – Hansemann, Siemens, Bleichröder – stand, ist die Chance gewesen, die das Schicksal ihr gab. Waren ihre bisherig…