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Eine 250 Jah­re alte Regio­nal­bank ver­wan­delt sich bin­nen weni­ger Jah­re in eine natio­na­le Uni­ver­sal­bank, begibt sich in die Arme fran­zö­si­scher Genos­sen­schaf­ter und kappt ihre regio­na­len Wur­zeln. Die Olden­bur­gi­sche Lan­des­bank zeigt exem­pla­risch, wie ope­ra­ti­ve Bril­lanz und man­geln­de stra­te­gi­sche Klar­heit Hand in Hand gehen kön­nen – und war­um Wachs­tum eine trag­fä­hi­ge Visi­on benötigt. 

Unse­re Bank­stil-Ana­ly­se deckt auf: Hin­ter den beein­dru­cken­den Über­nah­men und Rekord­ge­win­nen ver­birgt sich eine Bank in der Sinn­kri­se bzw. im Selbstfindungsprozess. 


Über­blick und his­to­ri­sche Einordnung

Die Olden­bur­gi­sche Lan­des­bank (OLB) reprä­sen­tiert einen fas­zi­nie­ren­den Fall einer tra­di­tio­nel­len Regio­nal­bank im Über­gang zu einem ambi­tio­nier­ten natio­na­len Akteur. Mit ihrer Grün­dung 1765 (bzw. 1869 je nach Quel­le) ver­kör­pert sie zunächst den klas­si­schen tra­di­tio­nel­len Bank­stil, befin­det sich jedoch seit der Über­nah­me durch die Bre­mer Kre­dit­bank 2018 in einem radi­ka­len Transformationsprozess.

Bank­stil-Bewer­tung nach dem 7‑Di­men­sio­nen-Modell

Stra­te­gi­sche Klar­heit: Mitt­le­rer Rei­fe­grad mit Widersprüchen

Stär­ken:

  • Kla­re Wachs­tums­stra­te­gie durch Akqui­si­tio­nen (Wüs­ten­rot Bank 2018, Degus­sa Bank 2024)
  • Fokus auf zwei defi­nier­te Geschäfts­seg­men­te: Pri­va­te & Busi­ness Cus­to­mers (PBC) und Cor­po­ra­tes & Diver­si­fied Lending
  • Mess­ba­re Erfol­ge: Bilanz­sum­me auf 32,3 Mrd. Euro, Rekord­ergeb­nis 365 Mio. Euro (2024)

Schwä­chen:

  • Stra­te­gi­sche Inko­hä­renz: Ursprüng­lich Bör­sen­gang geplant, dann Ver­kauf an Cré­dit Mutuel
  • Iden­ti­täts­kon­fu­si­on: Vom regio­na­len Tra­di­ti­ons­haus zur natio­na­len Uni­ver­sal­bank ohne kla­re Positionierung
  • Oppor­tu­nis­ti­sche Ent­wick­lung: Wachs­tum scheint eher reak­tiv als stra­te­gisch geplant

Bewer­tung: Die OLB zeigt zwar ope­ra­ti­ve Erfol­ge, aber ihre stra­te­gi­sche Rich­tung wirkt sprung­haft und nicht aus einer kla­ren Visi­on her­aus entwickelt.

Dif­fe­ren­zie­rungs­merk­ma­le: Nied­ri­ger Reifegrad

Pro­blem der fehlenden…