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Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gestern ein Kreditverbot gegen die Raiffeisenbank im Hochtaunus verhängt. Die Maßnahme stellt eine signifikante Verschärfung der Aufsicht dar[1]Bafin verhängt Kreditverbot für Raiffeisenbank im Hochtaunus.
Die Raiffeisenbank im Hochtaunus, auch als “Meine Bank” bekannt, ist ungewöhnlich stark in der gewerblichen Immobilienfinanzierung tätig. Im Jahr 2023 bestand ihr Kundenkreditportfolio zu fast 90 Prozent aus gewerblichen Immobiliendarlehen. Diese Strategie hat während des Immobilienbooms zu hohen Gewinnen geführt; 2023 musste die Bank jedoch erhebliche Wertberichtigungen auf Immobilienengagements vornehmen, was den Gewinn drückte.
Bereits im März 2022 hatte die BaFin zusätzliche Eigenmittelanforderungen für die Bank angeordnet, da bei einer Sonderprüfung Verstöße gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation festgestellt wurden[2]Raiffeisenbank im Hochtaunus eG: BaFin ordnet zusätzliche Eigenmittelanforderungen an.
Die aktuelle Situation hat zu Spekulationen über eine mögliche Fusion geführt. Insidern zufolge gilt die Volksbank Mittelhessen als potenzieller Fusionspartner. Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Kunden der Bank. Beispielsweise wurde der Tagesgeldzins für Bestandskunden kürzlich auf 1,70% gesenkt, was zu Kritik an der Transparenz und dem Kundenservice der Bank geführt hat.
Vor einigen Monaten schrieb Philipp Habdank in der Börsen-Zeitung zu der steigenden Zahl von Meldungen über in Schieflage geratene Volksbanken[3]Die schwarzen Schafe sind nicht das Problem:
Das größte Risiko sind nicht wenige Skandal- buden. Viel gefährlicher für den Genossenschaftssektor sind Häuser, die sich im Kerngeschäft verhoben haben.
References