Von Ralf Keuper
Seit Jahren kommt von verschiedenen Seiten der Aufruf, wir müssten unsere Komfortzone verlassen, um mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt halten zu können und nicht den Anschluss zu verlieren. Besonders geeignet seien agile Methoden, wie sie in der Softwareentwicklung mittlerweile zum Standard gehören.
Es wird versucht, mit geringem bürokratischem Aufwand und Regeln auszukommen und sich schnell an Veränderungen anzupassen, ohne dabei das Risiko für Fehler zu erhöhen (Quelle: Wikipedia).
So weit, so gut.
Die Agilität dient vor allem dazu, den Nutzern die Verwendung der Services so angenehm und komfortabel wie möglich zu gestalten. Jeder unnötige Arbeitsschritt bzw. Klick muss dringend vermieden werden, soll der Nutzer bzw. potenzielle Kunde nicht vergrault und zum Abbruch des Vorgangs verleitet werden. Das wäre schlecht für die Conversion Rate.
Insofern haben wir es hier mit einer paradoxen Situation zu tun. Als Mitarbeiter sollen die Softwareentwickler und Designer so agil wie möglich und außerhalb der Komfortzone arbeiten, um dann den Kunden und damit wieder sich selbst, den Aufenthalt im Netz so komfortabel wie möglich zu gestalten und eine neue Komfortzone zu bauen. Aus dieser soll er sich möglichst nicht entfernen, ja nicht einmal das Verlangen nach dem Verlassen der neuen Komfortzone verspüren.
Das Ziel besteht demnach darin, sich agil aus der einen Komofortzone in eine neue zu bewegen.