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Wie können Zentralbanken ihre Währung langfristig stabil halten, wenn die globalen Finanzmärkte immer unberechenbarerer werden? Eine neue mathematische Theorie zeigt einen Weg auf, der sowohl die Kosten von Interventionen als auch das Risiko von Marktturbulenzen berücksichtigt.
Die Bilder sind uns vertraut: Dramatische Pressekonferenzen von Zentralbankpräsidenten, hektische Aktivität in den Handelssälen, Schlagzeilen über fallende oder steigende Währungen. Was dabei oft übersehen wird, ist die komplexe mathematische Maschinerie, die hinter den Entscheidungen der Währungshüter steht.
Eine aktuelle Forschungsarbeit von Justin Gwee und Mihail Zervos wirft nun neues Licht auf eines der fundamentalsten Probleme der modernen Geldpolitik: Wie lässt sich eine Währung langfristig in einem Zielkorridor halten, ohne dabei übermäßige Risiken einzugehen oder prohibitiv hohe Kosten zu verursachen?[1]A risk-sensitive ergodic singular stochastic control problem
Das Dilemma der Zentralbanken
Stellen Sie sich vor, Sie wären Präsident einer Zentralbank und müssten täglich entscheiden, ob und wie stark Sie in den Devisenmarkt eingreifen. Zu starke Interventionen kosten Milliarden und können unerwünschte Signale an die Märkte senden. Zu schwache Interventionen riskieren, dass Ihre Währung aus dem gewünschten Bereich ausbricht und möglicherweise in eine destabilisierende Spirale gerät. Erschwerend kommt hinzu, dass Finanzmärkte von Natur aus unberechenbar sind – geprägt von zufälligen Schwankungen, politischen Entwicklungen und wirt…
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