… Heu­te reden wir von Vir­tua­li­tät und mei­nen ganz bestimm­te Eigen­schaf­ten, z.B. die vir­tu­el­le Bank­fi­lia­le, die wir nur im Inter­net betre­ten kön­nen, oder den “vir­tu­el­len Kun­den­be­ra­ter”, z. B. in Form eines Algo­rith­mus, der uns eine Emp­feh­lung zur Port­fo­lio­zu­sam­men­set­zung gibt. Im Zah­lungs­ver­kehr sehen wir Vir­tua­li­tät z.B. am Ein­satz von kon­takt­lo­sen und mobi­len Bezahl­ver­fah­ren oder an Apps auf mobi­len End­ge­rä­ten, die unse­re Aus­ga­ben über alle Kon­ten hin­weg kon­so­li­die­ren, nach Kate­go­rien auf­schlüs­seln und uns mit­tei­len, für wel­che Akti­vi­tä­ten wir zu viel bezah­len oder für wel­che Akti­vi­tä­ten unser Bud­get noch nicht aus­ge­schöpft ist. Das Vir­tu­el­le scheint das Syn­onym für das “mor­gen” im Zah­lungs­ver­kehr zu sein.

Manch­mal hat man den Ein­druck, dass eini­ge Zeit­ge­nos­sen mehr vom “mor­gen” ver­ste­hen als vom “heu­te”. Das macht mich skep­tisch. Ich hal­te es da mit dem vor drei Jah­ren ver­stor­be­nen Phi­lo­so­phen Odo Mar­quard, der sag­te: “Zukunft braucht Herkunft”.

Quel­le /​ Link: Zwi­schen Vir­tua­li­tät und Vir­tuo­si­tät – Ban­ken und Zen­tral­ban­ken im digi­ta­len Zeit­al­ter (Carl-Lud­wig Thiele)