… Oscar Was­ser­mann (1869–1934) ent­stamm­te einer alt­ein­ge­ses­se­nen, wohl­ha­ben­den baye­ri­schen Fami­lie, deren Stamm­baum sich bis ins 17. Jahr­hun­dert hin zur jüdi­schen Gemein­de Regens­burg ver­fol­gen läßt. Die 1850 von ihr gegrün­de­te Bank A. E. Was­ser­mann ent­wi­ckel­te sich rasch zu einer der ange­se­hens­ten jüdi­schen Pri­vat­ban­ken in Deutsch­land. Die Erfol­ge Oscar Was­ser­manns als Lei­ter der Ber­li­ner Filia­le bewo­gen den Vor­stand der Deut­schen Bank, ihn 1912 in ihre Chef­eta­ge zu berufen.
Auf­ge­wach­sen in einem streng ortho­do­xen Eltern­haus, führ­te er selbst zwar kei­nen ortho­do­xen Lebens­wan­del mehr, wid­me­te sich aber bis an sein Lebens­en­de jüdi­schen Stu­di­en und Inter­es­sen. Sei­ne akti­ve Tätig­keit in zahl­rei­chen jüdi­schen Orga­ni­sa­tio­nen war inner­halb der Deut­schen Bank, die ihn 1923 zu ihrem Vor­stands­spre­cher ernann­te, nicht immer gern gesehen.
Avra­ham Bar­kai ist in zahl­rei­chen Archi­ven den Lebens­spu­ren Oscar Was­ser­manns nach­ge­gan­gen. Ein­fühl­sam zeich­net er das Por­trait eines Men­schen, des­sen viel­fäl­ti­ges Wir­ken wäh­rend der Wei­ma­rer Repu­blik durch sei­ne Ent­las­sung aus der Deut­schen Bank und sei­nen vor­zei­ti­gen Tod ein jähes Ende fand.

Quel­le /​ Link: Oscar Was­ser­mann und die Deut­sche Bank. Ban­kier in schwie­ri­ger Zeit

Wei­te­re Informationen:

Chris­toph Kreutz­mül­ler: Rezen­si­on zu: Bar­kai, Avra­ham: Oscar Was­ser­mann und die Deut­sche Bank. Ban­kier in schwie­ri­gen Zei­ten. Mün­chen  2005 , in: H‑Soz-Kult, 20.07.2005, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-6091>.