Von Ralf Keuper

Die Evo­lu­ti­ons­theo­rie muss­te in der Ver­gan­gen­heit schon mehr­mals als Begrün­dung für so man­che stei­le The­se her­hal­ten – auch im Ban­king. Schnell wird dabei ver­ges­sen, dass die Evo­lu­ti­on mensch­li­cher Gesell­schaf­ten nach ande­ren Regeln ver­läuft, als es bei der bio­lo­gi­schen der Fall ist, wie sie von Charles Dar­win for­mu­liert wur­de. Die kul­tu­rel­le Evo­lu­ti­on stützt sich auf ande­re Prin­zi­pi­en als die bio­lo­gi­sche. War­um das so ist, habe ich in Ban­ken als Ergeb­nis der kul­tu­rel­len Evo­lu­ti­on, oder: Wes­halb Dar­win nicht wei­ter hilft zu erläu­tern versucht.

Die Fra­ge, ob die Evo­lu­ti­on Sprün­ge macht oder nur gra­du­el­le Anpas­sun­gen zulässt, wird in der For­schung seit Jahr­zehn­ten kon­tro­vers dis­ku­tiert. Aktu­ell spre­chen die Bele­ge für die letz­te­re Annah­me, wie es in Evo­lu­ti­on afri­ka­ni­scher Säu­ge­tie­re erfolg­te kon­ti­nu­ier­lich, nicht sprung­haft heisst.

Etwas anders ver­hält es sich bei der Ver­brei­tung von Inno­va­tio­nen in mensch­li­chen Gesell­schaf­ten, wie Ste­ven John­son in Wo gute Ideen her­kom­men. Eine kur­ze Geschich­te der Inno­va­ti­on schreibt. Der Zeit­raum für die Durch­set­zung neu­er tech­ni­scher Stan­dards hat sich laut John­son in der Ver­gan­gen­heit deut­lich verkürzt.

In der Zeit vor dem Inter­net galt in der Soft­ware­pro­duk­ti­on die 10/10-Regel, die besagt:

Es …

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