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André Mey­er gilt als einer der bril­lan­tes­ten Invest­ment­ban­ker des 20. Jahr­hun­derts – ein Inno­va­tor, Visio­när und Ret­ter von Unter­neh­men in der Kri­se. Doch wo Licht ist, fällt auch Schat­ten: Sein Wir­ken zeigt die Ambi­va­lenz moder­ner Finanz­macht, zwi­schen genia­ler Krea­ti­vi­tät und har­ter Berech­nung. Sei­ne Bio­gra­fie ist damit mehr als eine Erfolgs­ge­schich­te – sie ist ein Lehr­stück über die dop­pel­te Natur des Kapitalismus.


André Mey­er war ein Mann, der die Spiel­re­geln der Finanz­welt neu schrieb. Gebo­ren 1898 in Paris, wuchs er in einer jüdi­schen Fami­lie auf und ent­deck­te früh sei­ne Lei­den­schaft für die Märk­te. Mit 16 Jah­ren brach er die Schu­le ab, um an der Pari­ser Bör­se als Kurier zu arbei­ten – ein unschein­ba­rer Anfang für jeman­den, der spä­ter die glo­ba­le Finanz­welt prä­gen sollte.

Nach dem Ers­ten Welt­krieg fand Mey­er sei­nen Weg zu Lazard Frè­res, einer der renom­mier­tes­ten Invest­ment­ban­ken Frank­reichs. Dank sei­nes ana­ly­ti­schen Scharf­sinns und sei­ner Inno­va­ti­ons­kraft stieg er schnell zum Part­ner auf. Mit der Grün­dung von SOVAC, die Auto­fi­nan­zie­run­gen für Kon­su­men­ten mög­lich mach­te, ver­än­der­te er die Kre­dit­land­schaft und schuf ein Modell, das den Mas­sen­kon­sum ent­schei­dend befeu­er­te. Auch als Kri­sen­ma­na­ger zeig­te er For­mat: Die Ret­tung des bank­rot­ten Citro­ën-Kon­zerns sicher­te ihm die Aus­zeich­nung mit der Légion d’Honneur.

Do…