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Wenn his­to­ri­sche Daten trü­gen: Eine inno­va­ti­ve Stu­die zeigt, war­um die klas­si­sche Port­fo­lio­theo­rie in unsi­che­ren Zei­ten ver­sagt – und wie robus­te Opti­mie­rungs­me­tho­den mit beweg­li­chen Zeit­fens­tern Anle­gern hel­fen, auch im Worst-Case zu gewinnen.


Die moder­ne Port­fo­lio­theo­rie steht vor einem fun­da­men­ta­len Dilem­ma: Sie ver­spricht ratio­na­le Anla­ge­ent­schei­dun­gen auf Basis his­to­ri­scher Daten, doch die Zukunft hält sich sel­ten an die Ver­gan­gen­heit. Was geschieht, wenn die Annah­men, auf denen Mil­lio­nen von Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen beru­hen, sich als trü­ge­risch erweisen?

Eine aktu­el­le Unter­su­chung indo­ne­si­scher Bank­ak­ti­en beleuch­tet die­se Pro­ble­ma­tik mit bemer­kens­wer­ter Klar­heit[1]Port­fo­lio Opti­miza­ti­on of Indo­ne­si­an Ban­king Stocks Using Robust Opti­miza­ti­on. Die For­scher neh­men sich die Mean-Vari­ance Opti­miza­ti­on (MVO) vor – jenes ele­gan­te mathe­ma­ti­sche Kon­strukt, das seit Har­ry Mar­ko­witz’ bahn­bre­chen­der Arbeit von 1952 das Fun­da­ment der Finanz­welt bil­det. Die MVO ver­spricht das opti­ma­le Gleich­ge­wicht zwi­schen Ren­di­te und Risi­ko, doch sie trägt einen blin­den Fleck: Sie behan­delt geschätz­te Para­me­ter als Gewiss­hei­ten, obwohl sie nichts als Annä­he­run­gen an eine unge­wis­se Rea­li­tät sind.

Das Para­dox der Präzision

Die Stu­die, die 45 indo­ne­si­sche Bank­ak­ti­en über ein Jahr hin­weg ana­ly­siert, offen­bart ein bemer­kens­wer­tes Para­do­xon: Je prä­zi­ser ein Modell auf his­to­ri­schen Daten kali­briert wird, des­to fra­gi­ler wird es gegen­über zukünf­ti­gen Ent­wick­lun­gen. Die klas­si­sche MVO opti­miert mit chir­ur­gi­scher Genau­ig­keit auf Ba…